[...] „Mein Ein, mein alles“ stochert dabei jedoch nicht nur in den Wunden der Beziehung herum und versucht uns am voyeuristischen Masochismus zu ergötzen, sondern offenbart und lobpreist - trotz aller späteren Schwere und Melancholie - auch die schönen Seiten der Liebe. Wenn sich Tony und Georgio zu Beginn lieben, sich anschmachten, sich umgarnen, sich und ihre Zweisamkeit zelebrieren, dann tun sie das hemmungslos und leidenschaftlich. Jedes Extrem hat eben einen Gegenpol und auch wenn der Film immer wieder ankündigt, dass es nicht so gut enden wird, wie es die Küsse zu Beginn der Partnerschaft verheißen, verurteilt „Mein ein, mein alles“ die diversen glücklichen Momente nicht. Regisseurin und Co-Autorin Maїwenn scheint zu verstehen, dass man sich nicht für Glück, Zufriedenheit und Erfüllung schämen muss, egal wo das Ende des Weges später hinführt. So gesehen ist „Mein ein, mein alles“ nicht bloß eine Destruktion der Liebe, sondern zeitgleich auch deren Krönung [...]