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StrykeOut

Kritik von StrykeOut

Gesehen: September, 2015

Am Anfang des Films - vielleicht die ersten 30 Minuten - dachte ich, es mit einem typisch japanischen, bekloppt-sinnfreien Filmirrsinn zu tun zu haben. Eine surreale Erfahrung à la "The Happiness of the Katakuris" oder "Funky Forest". Es spricht ja auch erst einmal alles für diese Theorie: Fünf scheinbar unzusammenhängende Handlungsstränge über schwule Kleinkriminelle, einen sich für einen Vogel haltenden Familienvater, unsterbliche Ehefrauen und einen völlig irren Vinnie Jones. Und dieser ganze Quatsch wird auch noch in einem kitschig-bunten, sorgfältig dekoriertem und werbefilmartig inszenierten Stil erzählt, so dass man anfangs denken könnte, "Survive Style" wäre von dem leicht wahnsinnigen Sohn von Wes Anderson und Takashi Miike gedreht worden.

Doch irgendwann macht es Klick.
Die einzelnen Erzählstränge des Episodenfilms beginnen sich zu schneiden und vor allem auch Sinn zu ergeben. Denn "Survive Style" ist kein alberner aber sinnloser Japano-Wahnsinn, sondern ein Film über das Leben und Überleben. Darüber Entscheidungen zu treffen und zu bereuen und damit klar zu kommen. Darüber an seinen Träumen festzuhalten oder einzusehen, dass das eigene Leben einen falschen Weg nimmt. Über die (subjektive) Sinnhaftigkeit von Lebensentwürfen, über Liebe, Wertschätzung, Zufriedenheit mit sich selbst und Akzeptanz von Andersartigkeit.
Eben ein Film über das Leben.

"Survive Style" ist witzig, intelligent, visuell überragend, erzählerisch innovativ, mutig, völlig unvorhersehbar und am Ende doch deutlich berührender, als ich es am Anfang je vermutet hätte. Gespickt mit skurrilen Einfällen, tollen Figuren, überzeugenden Schauspielern und einem wunderbaren Soundtrack.
Eine fantastische Wundertüte aus Japan, die sich in kein Muster pressen lässt, mit ihrer Andersartigkeit überrascht und dennoch inhaltlich nicht auf das Land von Pokemon und Winkekatzen beschränkt bleibt, sondern universelle Themen anspricht. Ein großartiger Film.

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