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StrykeOut

Kritik von StrykeOut

Gesehen: Juli, 2014

"Drug War" ist der wohl gradlinigste "Cop vs. Gangster"-Thriller, der mir bisher untergekommen ist.
Die grundsätzliche Story gehört etwa längst zum Genre-Kanon: Ein Cop fängt einen Gangster und macht ihm das Angebot, für eine Strafmilderung mit der Polizei zu kooperieren und seine Hintermänner (in diesem Fall einen Drogenring) zu fassen.

Dabei konzentriert sich "Drug War" komplett auf diese im Kern simple Handlung. Keine sorgende Polizistenfrau. Keine pseudo-lustigen Sidekicks. Keine von Selbstzweifel geplagten Ermittler. Keine überkomplizierten Plot Twists. Keine ethische Botschaft. Nur Spannung.

Nichts längt von der reduzierten Geschichte ab. Und das entfaltet einen unheimlichen Sog, eine förmlich greifbare Spannung. Der Zuschauer konzentriert sich voll auf die Story, auf den brutalen Kampf der Polizei gegen den Drogenring. Dabei verzichtet "Drug War" aber auf Helden. Sowohl der Cop als auch der Gangster sind nicht gerade Sympathieträger sondern im Endeffekt beides ziemlich unehrliche, unmoralische Arschlöcher, die alles tun, um ihre Ziele zu erreichen. Der Cop will das Kartell sprengen und der Gangster seinen Hals aus der Schlinge ziehen. Alles andere ist den beiden völlig gleichgültig und beide gehen für ihre Ziele bereitwillig über Leichen.

Das tolle dabei ist, dass diese harte, kalte, reduzierte Geschichte mit ihren ebenso harten, unterkühlten und emotionslosen Figuren perfekt von den filmischen Mitteln unterstützt wird. Das Tempo des Films ist durchgehend flott, es geht immer nach Vorne, immer geradeaus. Die Bilder sind kalt, schnörkellos realistisch und trotzdem großartig fotografiert und der treibende Soundtrack pumpt immer weiter voran, bis zum Finale.

Dieses und die wenigen anderen bleihaltigen Szenen des Films sind absolute Highlights des Genres. Johnnie To liefert hier furios gefilmte, dreckige, harte, höchst brutale Actionszenen ab, die mich mit offenem Mund vor dem Bildschirm sitzen ließen. Die Action ist fantastisch inszeniert und macht beim Zuschauen ungeheuer Spaß, endet aber immer genauso bitter und kompromisslos, wie es die Grundstimmung von "Drug War" auch ist.
So endet der Film auch ziemlich düster und pessimistisch, was allerdings nur ein konsequentes Zuendeerzählen der Geschichte und der Figuren ist.

"Drug War" ist ein ungemein spannender, atmosphärisch dichter und brillant inszenierter Asia-Thriller, der im Gedächtnis bleibt. Ein großartiger Film.

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