Es wäre unfair zu postulieren, „Zoomania“ würde nicht auch einige Federn durch die persönliche Erwartungshaltung lassen, denn: Weder ist das hier der große Schenkelklopfer, noch scheint der Film über den emotionalen Punch zu verfügen, der einem mit aller Kraft aufzeigt, dass man diesen Film nicht nur sieht, sondern ihn auch mit seinem ganzen Körper spürt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich „Zoomania“ einer doch recht penetranten Oberlehrerattitüde nicht entbehren kann. Man muss sich nur im nächsten Schritt vergegenwärtigen: Mag der Film auch didaktisch anmuten, hat er doch eine unfassbar ehrenwerte Vision, die auf Ambitionen gestützt ist, denen er womöglich nicht gänzlich gewachsen scheint, in großen Dinge genügt es allerdings bekanntlich, sie gewollt zu haben. „Zoomania“ nämlich, der Rassismus (und Sexismus) nicht nur als Sub-, sondern als Primärtext nutzt, stellt damit ein Novum in der Disney-Vita dar. Er nutzt Motive wie Selbstverwirklichung, Rassenlehre und Vorurteile, um seine Kriminalplot anzutreiben und gleichermaßen zu transzendieren, geht es doch nicht nur um das bloße Aufspüren einer staatlichen Verschwörung, sondern um das (wenn auch tonal und inhaltlich nicht gänzlich reibungslose) Offenlegen des Rassismus als (vor)geprägtes Hirngespinst, welches in Zeiten der Unruhe effektiv als Instrument der gesellschaftspolitischen Manipulation genutzt wird. Das ist durchaus bewundernswert, gerade für Disney-Verhältnisse, und gewinnt letztlich weitergehend an Gewicht, wenn man tagesaktuelle Bezüge forciert.