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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Juni, 2018

Das Für und Wider menschlicher Gefühlsbewegungen. Eigentlich alles nur Illusionen, Hirngespinste und falsche Hoffnungen. Jedenfalls wenn man nach Woody Allen und WONDER WHEEL geht. Das klingt nun fast so, als würde das New Yorker Urgeist seinen durchdringenden Pessimismus wiedergefunden haben? Nicht wirklich, dafür ist sein neuer Film dann eben doch nur die Repetition altbekannter Motive seiner Schaffen, ohne diesen einen originären Ansatz einzuflößen, der den Revue-Charakter tatsächlich überwinden könnte. Gefallen hat mir WONDER WHEEL aber dennoch außerordentlich. Allein das Setting ist famos gefällt: Coney Island, Brooklyns weltbekannter Vergnügungspark, direkt an der Atlantikküste. Eine Wunderwelt aus Leuchtreklamen, Farb- und Lichtspielen, Fahrattraktionen, Spielbuden, Fast-Food-Stränden, Fischrestaurants und natürlich der malerischen Strandpromenade. Bei genauerem Hinsehen, beim Blick in die Eingeweide dieser Unterhaltungsmaschinerie, geradewegs in die Innenleben der Menschen, die diese tagein, tagaus in Gang halten müssen, aber ist diese Parkanlage nicht mehr als eine ramsche Märchenwelt. Da offenbaren sich Verfehlungen, Verlorenheit, einsame Seelen, unerfüllte Sehnsüchte und die Angst, für immer in der Mittelmäßigkeit zu verschwinden. Hervorragend gefilmt und vom Meister, wie gewohnt, herrlich gediegen inszeniert, frisst sich WONDER WHEEL in die Tragik der menschlichen Existenz und weist mit Kate Winslet eine exzellente Schauspielerin auf, die das Portrait einer an sich gescheiterten Frau im mittleren Alter wunderbar nuanciert ausspielt: Ihr Drama ist, dass sie sich Männer sucht, in deren Augen sie die Frau sein kann, die sie sich wünscht zu sein, jedoch nie gewesen ist. Aber wie immer in ihrem Leben, ist auch dieses selbst erschaffene Lügengebäude zum Einsturz verdammt.

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