Am besten ist „10 Cloverfield Lane“ dann, wenn er aufzeigt, wie das Dreigespann im Bunker versucht, einen Alltag für sich zu ermöglichen; wie es sich mit Gesellschaftsspielen, Kreuzworträtseln und Filmabenden mit Kannibalen und John Hughes ablenken will – und immer und immer wieder daran scheitert, diese Normalität zu erlangen. Ein Leben im Bunker kann nicht gängig sein. Nicht auf Dauer. Und immer wieder platzt es direkt in das unterirdische Geschehen, das sonst nur unterschwellige Brodeln, um sich im Wahnsinn zu entladen, den eine solche Extremsituation zwangsläufig einfordert. Selbstverständlich ist es John Goodman, der schauspielerisch das Maß aller Dinge darstellt und sich hier irgendwo zwischen Psychopath und trauriger Krämerseele, die den emotionalen Kinnhaken der Vergangenheit mit pathologischer (Über-)Kompensation begegnet, einpendelt. Nach den ersten wirklich ordentlichen 70 Minuten verlässt „10 Cloverfield Lane“ jedoch seine klaustrophobischen Psycho-Suspense-Gefilde und gibt sich im antiklimatischen letzten Drittel der zwanghaften Sci-Fi-Vernetzung zu „Cloverfield“ hin, baut auf grobschlächtige Effekte, anstatt das Unbehagen, die Zweifelhaftigkeit, den Missmut, einfach das gruppendynamische Befinden dieser Tage, weitergehend und mit entsprechender Ruhe zu stimulieren. Es wäre der deutlich (!) bessere Schritt gewesen, wenn „10 Cloverfield Lane“ sich darauf fokussiert hätte, das Knistern und Beben, das Rumoren und Rütteln, durchweg aus psychologisch-motivierten Mustern zu produzieren, so wirkt das Ganze abschließend entbehrlich unrund.