{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Souli

Kritik von Souli

Gesehen: April, 2016

Er vertraut in das Wort Gottes und führt ein Leben streng nach seinen Lehren: „Teach me, Lord“, heißt es da in großen schwarzen Lettern auf seinen Rücken tätowiert. Er, das ist Tore, ein grundsympathischer 'Jesus-Freak', der aufs Extremste in seiner Nächstenliebe auf den Prüfstand gestellt wird. Denn „Tore tanzt“ ist deutsches Terrorkino pur, welches Tore, dem man als Zuschauer nur mit Mitleid begegnen kann, in einen Zustand ärgster physischer wie psychischer Bedrängnis führt. Zusammen mit Tore werden wir in den Abgrund deutscher Schrebergärten gestoßen. Hinter der kleinbürgerlichen Fassade wartet die Hölle auf Erden. Zu Anfang noch ist Tore der Annahme, dass kein Mensch ihm etwas anhaben kann, eben weil er zu gefestigt in seinem Glauben ist. „Tore tanzt“ stellt genau das zum Diskurs: Wie lang kann der Glaube an Gott überhaupt Schutz und Rückhalt bieten, wenn das Irdische mit all seiner hässlichen Vehemenz auf das Außerweltliche einwirkt? Wie lange kann Tore das Schild des Glaubens gen Himmel recken, während ihm in aller Deutlichkeit aufgezeigt wird, dass Gott hier scheinbar nicht mehr anwesend ist? Tore jedenfalls hält die andere Wange hin. Wieder und wieder. Nichts anderes bleibt ihm. Und Regisseurin Katrin Gebbe agiert unnachgiebig, weidet sich jedoch keinesfalls am Grauen, welches auf Tore einschlägt, sondern macht es zum elementaren Gegenstand ihrer motivischen Abhandlung. Ein famoser Film. Ein urgewaltiges Raunen. Unbehaglich bis ins Mark.

Wird geladen...