Ein schöner Film, den uns Ridley Scott, Drew Goddard und Andy Weir hier geschenkt haben. Und natürlich ist „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ auch ein schöner Blockbuster, wirklich. Die ersten 50 Minuten sind sogar herausragendes Unterhaltungskino, brillantes Pacing, wissenschaftlich nicht interessant, visuell spektakulär und mit einem Matt Damon als namhaftes Zugpferd, der inzwischen unlängst die nötigen Starmuskeln trägt, um eine solch hochbudgetierte Produktion mühelos zu stemmen. Was „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ aber so gelungen macht, ist sein Humor, der ist nonchalant, sarkastisch, steckt an, lässt den Zuschauer einfach lässig im Sitz fläzen und Matt Damon dabei zusehen, wie er sich selbst mit seiner eigenen Scheiße aus der Scheiße zieht und den Mars kolonisiert, in dem er dort Kartoffeln kultiviert. Doch auch wenn „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ durchweg sympathisch bleibt und von einer kosmopolitischen Allianz berichtet, die die Menschheit in Not bildet, um an einem Strang zu ziehen: Die durchexerzierte Rettungsstrategie ist weit weniger einnehmend als Damons One-Man-Show, die „Cast Away – Verschollen“ und „Apollo 13“ im besten Sinne auf einen Nenner bringt und sogar wieder von den unendlichen Weiten träumen lässt. Da wird „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ konventionell, dämmt sein kreatives Feuer in der Brust etwas ein (bleibt dennoch vital, was er auch sein muss, wenn Hochspannung schon gänzlich ausbleibt – wie die Nummer ausgeht, ist eh klar) und hat dort immer noch über 80 Minuten vor der Nase. Trotzdem, sehenswert, nicht zuletzt aufgrund des Gefühls, mal wieder erleben zu dürfen, dass nach wie vor an das Sci-Fi-Kino und seinen sentimentalen Mehrwert geglaubt wird.