Klassischer Polit-Thriller, der idealistisch an die Relevanz des Investigativjournalismus appelliert und sich ganz im maßgebenden Geiste von den „Unbestechlichen“ entfaltet, wenngleich er sich in seinem methodischen, streng an der obligatorischen 3-Akt-Dramaturgie ausgerichteten Spannungsbogen vorwiegend in formelhaften Gewässern herumtreibt. Immerhin läuft „State of Play“ dank seines gut bis sehr gut aufgelegten Ensemble (allen voran Russel Crowe) und den geschliffenen Dialogsequenzen nie Gefahr, angesichts des erzählerischen Referenzreichtums qualitativ ernsthaft abzuebben. Altmodisch, im positiven Sinne, wird das Basisprogramm des Genres mit angenehmem Drive abarbeitet, von dubiosen Treffen in dunkel Gassen und dem gemeinschaftliche Brüten über Fotografien und anderweitigen Beweismaterial, spürt „State of Play“ einer Verschwörung bis in die höchsten Ebenen der inneramerikanischen Politik nach, um dabei gleichwohl die reziproke Abhängigkeit von Medien und Politik einzufangen. Konventionell, ja, aber hochwertig.