Die Begegnung mit Khan hat tiefe Wunden (und reichlich Eindruck in der Filmwelt) hinterlassen – die schmerzhafteste von ihnen ist selbstverständlich der emotionale Opfertod von Mr. Spock. Leonard Nimoy, der nach dem Ableben des ikonengleichen Vulkaniers nun Zeit hatte, den Regiestuhl zu beziehen, führt den Zuschauer geradewegs in das klaffende Trauergespinst, in dem sich die Kernbesetzung der Enterprise nun befindet: Nur logisch erscheint es, dass STAR TREK III mit der Grabrede von Captain Kirk beginnt, in der er noch einmal an die Menschlichkeit seines ergebenen Freundes gemahnt. Als Nachfolgefilm und direkte Fortsetzung, die sich ausschließlich damit beschäftigt, Mr. Spock doch noch irgendwie zurück ins Leben zu rufen, verfällt das dritte Leinwandabenteuer von STAR TRK immer wieder in erzählerische Anwandlungen einer überlangen TV-Episode des Raumschiff Enterprise. Die Suche nach Mr. Spock gestaltet sich mal behäbig, manchmal etwas desorientiert und hin und wieder auch überstürzt, überzeugt aber dennoch durch bisweilen famose Effekte von George-Lucus'-Effekteschmiede, fährt mit grandiosen Bildern auf (die abstürzende Enterprise als flammender Stern) und besitzt einen tollen Endkampf, in dem sich Kirk und Klingone Kruge im apokalyptischen Feuer eines sterbenden Mondes ordentlich auf die Nase poltern. Memorabel aber wird STAR TREK III als Hymne auf den überzeitlichen Wert der Freundschaft. Kirk, der nach den Erfahrungen aus DER ZORN DES KHAN weiser geworden ist, weiß, wann es sich lohnt, allen Verlusten zum Trotz bis an die Grenzen und darüber hinaus zu gehen.
Kritik von Souli
Gesehen: Juni, 2018
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