Hilfe, wirkt JCVD hier zum Teil träge. Keine Wunder, dass er sich selbst – wie Schwabbelzopf Steven Seagal – inzwischen auch bei Dialogsequenzen doublen lässt und dazu nur noch in ausgewählten Set Pieces selbst die Faust ballt. So richtig schlimm ist „Pound of Flesh“ letzten Endes aber nicht geraten, er glaubt nur etwas zu sehr daran, sich aus der schnöden Konformität der Direct-to-DVD-Grube erheben zu dürfen, in dem er der kolportagehaften ICH-WILL-MEINE-NIERE-ZURÜCK-Story einen religiösen Überbau verpasst und Van Damme sowie seinen von John Ralstin solide gespielten Bruder über Gott und die Welt palavern lässt. Motive wie Schuld, Läuterung und Vergebung sind Gegenstand der Narration, keine Frage, aber „Pound of Flesh“ ist niemals in der Verfassung, diese adäquat anzugehen, ohne dass es lächerlich wirkt, wenn JCVD mit Weltschmerz-Visage durch die neonlichtgefluteten Straßen von Manila (geradewegs aus dem Klischeekatalog abgelichtet, Seite 7: „Wie sich der Westen das asiatische Nachtleben vorstellt.“) tigert. Dass die Fights selbst zwischen „okay“ und „du bist im Prinzip halt doch nur ein Ostblock-Schlonz“ schwanken, versteht sich beinahe von selbst.