Es gibt nur eine universelle Sprache: Die Gewalt. Und genau diese ist es, die in „The Tribe“ fortwährend ausgeübt wird, um sich in einer gänzlich taubstummen Welt schnellstmöglich Gehör zu verschaffen. Lange schon gab es keinen Film mehr, der seiner stilistischen Marschroute mit einer solch formalen Strenge die Treue geschworen hat und den Zuschauer geradewegs in die barbarische Welt der Protagonisten zerrt: Niemand verliert hier ein Wort, die Körper artikulieren sich dafür umso deutlicher und verlagern „The Tribe“ so was von jenseits der Stille – es fröstelt einen ganz gewaltig ob dieser vehementen Trostlosigkeit und Verrohung, da, wo Menschlichkeit mit Schmerz und Hilflosigkeit aufgewogen wird. Miroslav Slaboshpitsky geht dabei zurück zur Essenz des Filmemachens, so roh, pur, urwüchsig-immersiv, man möchte unentwegt applaudieren, während man dabei irgendwie das Würgen unterdrückt.