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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Mai, 2016

Oh man. Da ist er wieder, dieser unwägbare Zustand, irgendwo zwischen beflügelnder Melancholie und bleierner Depression, wie er einen immer und immer wieder übermannt, wenn man Nirvana zum tausendsten Mal gefühlt zum ersten Mal hört. Genau dieses Befinden sucht einen auch heim, wenn man sich „Cobain: Montage of Heck“ zu Gemüte führt, was wohl Beleg genug ist, dass Brett Morgen hier wenig bis gar nichts falsch gemacht hat. „Cobain: Montage of Heck“ ist ein Paradebeispiel dahingehend, wie man heutzutage innovatives und zutiefst berührendes Dokumentarkino bewerkstelligen kann. Mittels (zum Teil unveröffentlichten) Notizen, Tagesbucheinträgen, Archivaufnahmen und einer eigens angefertigten Graphic Novel kommen wir Kurt Cobain, diesem Sprachrohr und Identifikationsfigur einer ganzen Generation, über die fast 130-minütige Laufzeit unfassbar nah: Cobain erschließt sich und seine von Allüren befreite, mit Komplexen vollgestopfte Welt quasi eigenhändig. Dabei entsteht ein lebendiges, eigendynamisches, collagiertes Porträt, beinahe schon einem sich ständig in Bewegung befindender Bewusstseinsstrom gleichend, welches durch die imponierende Wahrhaftigkeit die Herzen öffnet.

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