Eigentlich ist Kiss of Death nicht mehr als handwerklich passable Konfektionsware. Nichtssagend. Austauschbar. Technisch in Ordnung. Einer dieser Thriller, die ihre Wurzeln im Film Noir tragen (als Remake von Todeskuss natürlich wenig überraschend), aber nichts Weltbewegendes von der dichten Klasse dieser filmischen Strömung in die Gegenwart transferieren konnten. Barbet Schroeder hantiert hier mit abgegriffenen Motiven aus der halbseidenen Welt der Korruption und des organisierten Verbrechens; Es geht um Rache, um Verrat, um Familie und natürlich um die Vergangenheit, die niemals mit dir abgeschlossen hat. Trotzdem bereitet Kiss of Death partiell Laune. Warum? Nicht, weil er insgesamt hochkarätig besetzt ist (das ist er), sondern, weil er auf einer Position idealbesetzt ist: Nicolas Cage als koksröchelnde Gangsterbestie Junior. Was. Für. Eine. Performance. Da gibt es nur Wahnsinn. Ein Geisteskranker, muskelgestählt und testosteronübersteuert. Vor Energie berstend, schnaubend, keuchend, rasend. Kiss of Death ist jedenfalls (wieder) einer der (unzähligen) Beweise dafür, wie grenzgenial und einmalig Nicolas Cage ist – und wie unermesslich sein Wert für einen (bestenfalls) durchschnittlichen Film sein kann. Sackgeil.