Eine befremdliche Parforcejagd. Tetsuya Nakashima fordert den Zuschauer über eine viel zu lange Laufzeit von 120 Minuten permanent heraus. Das ist kein Film, das ist ein rasendes, gnadenlos getriebenes, grenzgängerisches Schnittgewitter. Ein Vater begibt sich hier auf die Suche nach seiner Tochter, so die Ausgangslage. Was konventionell anmuten, wird in den Händen von Nakashima zur hochgradig anstrengenden Einsicht in den Kopf eines Psychotikers (und da offenbart THE WORLD OF KANAKO einige Interpretationsmöglichkeiten), der das Verschwinden seiner Tochter aufklären möchte, in Wahrheit aber doch nur seinen eigenen Dämonen hinterherhetzt. Und diese Dämonen sind in diesem Fall: Das eigene Fleisch und Blut. THE WORLD OF KANAKO ist ein verstörend-elliptisches Konglomerat aus Selbsthass, Entfremdung, Zynismus und gesellschaftlichem Querschnitt. Irgendwo verbirgt sich hier auch ein verspieltes Coming-of-Age-Motiv, obgleich alles in diesem zuweilen etwas zu forciert auf Provokation spekulierenden Film unter dem allmächtigen Schatten der physischen wie psychischen Gewalt begraben wird. Gewalt ist in dieser Welt nämlich das einzige Instrument der Vermittlung und Kommunikation. Wie deprimierend die Erkenntnis sein kann, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, zeigt THE WORLD OF KANAKO auf.