Gesehen im unzensierten Director's Cut. Morgen schon wieder vergessenen im unzensierten Director's Cut. Was „Nur noch 60 Sekunden“ an halsbrecherischer Geschwindigkeitsüberschreitung und verbrecherischem Nervenkitzel vorgeben möchte, bleibt bloße Behauptung im stylischen Gewand. Dominic Senas träger Action-Thriller um einen heiklen Heist, der ganze 50 Luxuskarren umfasst, ist nicht nur handlungsarm, er ist auch furchtbar schematisch – Das reinste Abfressen von Allgemeinplätzen, die ohnehin schon lange niemanden mehr jucken. Das Schlimmste an „Nur noch 60 Sekunden“ ist aber weder seine Einförmigkeit, noch, dass er auch Familien-Drama sein möchte und von der Unumstößlichkeit brüderlicher Liebe faselt, sondern, dass Sena jedwedes Gespür abhandenkommt, den blondierten Nicolas Cage auf dem Fahrersitz adäquat in Szene zu setzen. Der bekommt hier nämlich nie den Freiraum, losgelöst zu changieren, stattdessen muss er sich den röhrenden Motoren unterordnen, die genauso beliebig brüllen, wie schon in unzähligen gleichgeschalteten Streifen zuvor.