Helden wider Willen. John (James Coburn) und Juan (Rod Steiger) wollen nicht von den Massen gefeiert werden, sie wollen nur gemeinsame Sache machen, um das schnelle Geld abzugreifen. Das Schicksal hat andere Pläne mit den beiden Männern und plötzlich finden sie sich als Galionsfiguren der mexikanischen Revolution wieder, hören ständig Parolen von „Freiheit“ und „Erlösung“, werden aber doch nur Zeuge, wie sich die Leichen höher und höher türmen. „Todesmelodie“ ist ein seltsamer Film, wahrscheinlich sogar Sergio Leones eigenwilligster, weil seine Tonalität gerade in der ersten Hälfte nach Lust und Laune ins Wanken gerät, krude Zoten zündet, um dann doch wieder die Gewalt jener Tage gnadenlos zum Ausdruck zu bringen. Irgendwann, und da verabschiedet sich Sergio Leone auch von jedweder Verspieltheit, verdichtet sich die Stimmung merklich, wird düsterer und „Todesmelodie“ macht deutlich, wie wichtig ihm sein politischer Kontext ist, um Motive wie Freundschaft, Rache und Vergebung in einem gar existenzialistischen Format nachhaltig zu betonen. Die Allgegenwart von Verzweiflung jedenfalls bestimmt das Bild, welches Sergio Leone von den Wirren der mexikanischen Revolution anlegt. Und eine Schönheit in CinemaScope ist „Todesmelodie“ zudem auch noch, für die größtmögliche Leinwand fotografiert, um sich in den unendlichen Weiten vorbehaltlos verlieren zu dürfen.