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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Mai, 2017

Christian Petzold hat einmal gesagt, dass das Kino erst dort beginnen kann, wo die augenscheinliche Sicherheit des faradayschen Käfigs zerbricht. In Die innere Sicherheit steht das Konstrukt einer dreiköpfigen Familie im Mittelpunkt – Vater, Mutter, Kind. Ein Hort des Rückzugs und Einkehr. Doch die Betonpfeiler, die die Familienzelle (und damit auch den faradayschen Käfig) aufrecht erhalten, sind längst aus den Angeln gehoben, handelt er sich bei den Eltern doch um ehemalige RAF-Terroristen, die sich zusammen mit ihrer 15-jährigen Tochter eine Existenz im Untergrund errichten wollen. Vergebens. Christian Petzold erzählt das als eine Art Coming-of-Age-Geschichte unter widrigen Bedingungen: Zeit ihres Lebens befindet sich Jeanne nun auf der Flucht (ein zentrales Motiv im Schaffen Pezolds), nun aber hat sie die Phase erreicht, in der sie hinterfragt, rebelliert und mehr als ein „Du verstehst das nicht“ erzwingen möchte. In der sie die Liebe entdecken und das Leben erkunden möchte – und mit ihrer natürlichen Neugierde zum Risikofaktor für ihre Eltern wird. Beeindruckend ist dabei vor allem (mal wieder), wie feingliedrig Petzold die Psychologie des Dreiergespanns behandelt und sich einmal mehr als vorurteilsfreier, beispielhafter Geschichtenerzähler verdient macht.

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