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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Februar, 2016

Ein Prestigeprojekt. Genau das ist „Deadpool“. Und in welcher Pflicht- und Bringschuld die Verantwortlichen hier waren, möchte man sich als Außenstehender wohl nicht in Gesteinsbrocken auf die eigenen Schultern laden. Man muss diesem reinrassigen Fanservice allerdings vorurteilsfrei attestieren, dass er es versteht, eine extreme Kurzweil zu generiert und geradezu am Zuschauer vorbeirast, was sich vor allem auf Ryan Reynolds zurückführen lässt, der den Söldner im ledernen Ganzkörperkondom mit einem regelrecht ansteckenden Enthusiasmus verkörpert. Darüber hinaus nutzt sich „Deadpool“ konzeptionell relativ zügig ab: Sein selbstreferenzielles Spiel mit der Erwartungshaltung des Publikums versandet frühzeitig schon im Status Quo kontemporärer Superheldenverfilmungen, deren festgefahrene Erzählmechanik man hier doch eigentlich nach Strich und Faden unterwandern wollte. „Deadpool“ bettelt vielmehr in exponierter Schlaumeier-Attitüde mal mehr, mal weniger enervierend um Anerkennung, wenn er plakativ mit sich und seinem Medium Posse treibt, um das Genre in seinen Konventionen dann doch immer wieder zu bestätigen. Der ungezwungenen Lässigkeit, die hier allseits vorgegeben wird, wird man jedenfalls nicht wirklich gerecht. Zum Glück gibt es da aber, wie erwähnt, Ryan Reynolds, der dem zynischen, sexistischen, gewaltgeilen, in Wahrheit aber doch – Überraschung – sehr unsicheren Schutzpatron der Jammerlappen ein schwungvolles Porträt maßzuschneidern weiß.

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