Eine richtig feine Sause ist das, die Onkel John hier in den späten 80s auf die Beine gestellt hat. Man merkt BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA durchweg an, dass Carpenter sich einfach mal den Kopf durchlüften wollte, nachdem die 1980er Jahre nicht gerade gnädig mit ihm umgegangen sind – und das, obwohl er Famoses abgeliefert hat. Mit seinem grellbunten Budenzauber, in dem ein sackgeiler Kurt Russell tief in die schwarzmagische Mythologie Chinas hinabsteigt und sich Monstern, Geistenr, Westentaschenmagiern und Dämonen ausgesetzt sieht, parodiert Carpenter nicht nur das Kung-Fu- und Wuxia-Genre, er zollt ihm auch den größtmöglichen Respekt, was sich allein an der unglaublich leidenschaftlichen Fabulierlust ablesen lässt. BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA ist ein karnevaleskes Gruselkabinett mit dem Drang zum Überspannen, 100 Minuten ist dieser Film in Bewegung und glänzt als handgemachter Feuerwerkskörper, der aus dem Bauch und nicht aus dem Kopf heraus entstanden ist. Ein Genre-Mix, der gleichwohl als Kulturen-Clash zu verstehen ist. Ungemein launig in seinem turbulenten Mystizismus, klischiert in seinen Rollenmodellen, befreiend in seiner juvenilen Wildheit.