[...] Denn der Regisseur Jean-Francois Richet, der vor ein paar Jahren mit den beiden „Public Enemy No.1“-Filmen auf sich aufmerksam machen konnte, arbeitet hier nicht nur erneut mit Vincent Cassel zusammen, er inszeniert de facto auch eine humorlose aber fatale Geschichte über zwei Männer, die sich auf einem selbstzerstörerischen Kurs befinden. Denn die beiden Väter und besten Freunde Laurent (Cassel) und Antoine (Cluzet) fahren mit ihren bildhübschen Töchtern Marie (wirklich richtig gut: Alice Isaaz) und Louna (Lola Le Lann, deren Rollenname nicht zufällig an Lolita erinnert) nach Korsika und verbringen ein paar Tage gemeinsam im Landhaus. Während Laurent nach einem „Fehler“ versucht, sich Louna vom Hals zu halten, die keine Gelegenheit auslässt, um sich an ihn ranzuschmeißen und sich vor ihm auszuziehen, ist Antoine besessen davon, alle Lebewesen, die sich ihm nähern und in sein „Territorium“ (sei es räumlicher oder ethischer Natur) eindringen. Er ist besessen vom Kampf, von Konflikten, von Gewalt und Tod, so scheint es, wenn er zähnefletschend mit seinem Gewehr im Garten herumpirscht und den Menschen beäugt, dem er gleich eine Faust ins Gesicht drücken wird. [...] „Der Vater meiner besten Freundin“ ist schlicht und ergreifend keine Komödie, auch wenn die Werbung es einem gern Glauben machen würde. [...] Simpel gestrickt, mit teilweise interessanten Motiven, die jedoch letztendlich totgeritten werden, wird das Drama nie wirklich richtig interessant, da es dann doch zu vorhersehbar und altbekannt bleibt, um den Zuschauer aus der Reserve zu locken. Gute Darsteller machen leider noch keinen guten Film.
Ganze Kritik:
http://diedreimuscheln.blogspot.de/2015/09/review-der-vater-meiner-besten-freundin.html