[…] Basierend auf einer Kurzgeschichte von dem großen Stephen King wird hier die Geschichte eines Jungen erzählt, der von Chandler Riggs dargestellt wird. Bekannt als Carl aus „The Walking Dead“. Das erste Problem des Films ereignet sich auch gleich, wenn man gewillt ist, die Geschichte des Films darzulegen. Das ist nämlich gar nicht so einfach, weil der Film letztendlich keine Ahnung hat, in welchen Bereich er eigentlich gehören möchte. […] Der Wechsel zwischen Subgenres, Elementen und Situationen ist von einer derartigen Ruppigkeit und augenscheinlichen Talentlosigkeit des Regisseurs gezeichnet, dass man sich als Zuschauer nicht wohl fühlen kann. Und das nicht einmal des Gruselfaktors des Filmes wegen, der ist nämlich gleich Null. Sondern einzig und allein weil das, was einem geboten wird von Anfang an in Plattitüden, Klischees und altbekannte Strickmuster abgleitet und die teils erbärmliche Machart so manchen Schauer über den Rücken jagen kann. […] Während so manche moderne Horrorfilme das Problem haben, dass man sich fast schon im Voraus über die unzähligen und unmotivierten Jump Scares aufregen kann, hat „Mercy“ das Problem, dass die Jump Scares nicht einmal funktionieren. Es gehört schon viel dazu, den Zuschauer nicht erschrecken zu können, obwohl man die Regler auf allen Kanälen aufreißt. Das ist schon fast beeindruckend, wäre es nicht so abgrundtief peinlich. […] Die Abstinenz von jeglicher Atmosphäre, emotionalen Verbundenheit, bescheuerten Einfälle und inszenatorische Blödheit wird letzten Endes nur noch von Chandler Riggs’ „Schauspiel“ übertroffen, der jede noch so tiefe Qualitäts-Schranke aufrecht unterläuft. Da wäre schon fast ein Trinkspiel angebracht.
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