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Smooli

Kritik von Smooli

Gesehen: September, 2015

Freud und Leid liegen so nah beieinander. Während ich, als bekennender Fan von (Neo)-Noir-Streifen jubeln wollte, als ich über diesen Film gestolpert bin, wünschte ich mir am Ende fast, ich hätte ihn ignorieren können. Style over substance war selten so deutlich anzukreiden wie hier. Und das ist schade, denn selbst der Style ist letzten Endes nicht einmal lohnenswert. Dabei fängt das richtig schick an, wenn der Protagonist im Gefängnis die in ihm brodelnde Wut erläutert. Er sinnt auf Rache (ist schließlich unschuldig verknackt), aber anstatt die Figur wütend auf und ab laufen zu lassen und die Zellenwand zu malträtieren, liegt er auf einer Matratze und raucht eine Zigarette und schaut den Wassertropfen zu, wie sie vom Hahn ins Becken plumpsen. Schnitt. Vorspann in bester Saul Bass-Manier, der den Verlauf der Zeit darstellt, die unendlich wirkende Relativität der Gleichen und die stetig anschwellende Rage in seinem Inneren. Das sieht super aus, das macht Laune auf mehr. Mehr kommt aber nicht, mehr bleibt dem Zuschauer verwehrt. Der Spaß an der Genre-Arbeit vergeht recht schnell und der Film, den ich so gern mögen wollte, entpuppt sich als mager geschrieben, magerer gespielt und teilweise stümperhaft abgedreht. Phrasendrescherei, Dialog-Geholze und ein riesiges Missverständnis seitens der Regie. Nein, ein Film wird nicht dynamisch, nur weil man Musik drunterkloppt. Die Geschwister-Fehde verkommt zu einer blut- und inhaltsleeren Geschichte, die ganz viel im Zuschauer bewegen will, aber nicht weiß, wie sie das anstellen kann. Der Versuch kommt einem schwergewichtigen Strampeln gleich. Der Film gibt über die Laufzeit ganz viel vor, liefert aber nie. Und so wird aus einem ansprechenden Versuch ratzfatz ein Film ohne Inhalt, der verärgert, weil so viel mehr möglich gewesen wäre.

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