Der Film spielt in einem Amerika, das realer, aktueller und deprimierender nicht sein könnte. Drei Touren nach Irak aber keine Hilfestellung für die Unterschichts-Amerikaner. Es ist das Bild eines Amerikas, das als tollstes Land überhaupt ein großes Problem hat und dies nicht erkennen will - eine Politik die nichts mit dem Bodensatz des Landes zu tun haben möchte. In diese Welt wurden die beiden Brüder Chris Pine und Ben Foster geboren. Der eine ging in die Armee, der andere gründete eine Familie. Beide stehen mittlerweile wieder separat von ihren Lebensinhalten da und überfallen Banken, um Ungerechtigkeiten auszugleichen. Ihr Leben ist eine Straße, die im Nirgendwo verschwindet, der Himmel fällt ihnen nicht nur bald auf den Kopf, er kommt als loderndes Flammenmeer auf sie herabgestürzt. David Mackenzie inszeniert hier einen sehr angenehmen Neo-Western, der spannend und präzise geschrieben wurde und von dem männlichen Trio (zu Pine und Foster gesellt sich Jeff Bridges) auf den Punkt gespielt wird. Ein wichtiger Punkt des Films schließlich ist die Gewalt, die sich stets in einen Kontext bettet und nie pragmatisch oder exploitativ eingesetzt wird. Mackenzie gibt Gewalt die Möglichkeit, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Ich freue mich auf zukünftige Sichtungen. „Slow down.“ - „I ain’t speedin’.“
Kritik von Smooli
Gesehen: Januar, 2017
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