Als Kind hatte ich vor allem vor dem Schmoddervieh als solches Angst, den Film hingegen fand ich schon damals... sagen wir mal, gemächlich. Es ist schon bezeichnend, dass der 2000er "Directors Cut" insgesamt kürzer ausfiel, als die eigentliche Kinofassung. Zwischen der bis heute anhaltenden Faszination um das Design des Monsters zwischen Biologie und Metall, allegorisch aufgeladen um eine sexuelle Komponente (ich weiß ja nicht, woran ihr so denkt, wenn ihr den Alienkopf seht...) und der völligen Langeweile bei der dann tatsächlichen Betrachtung (im Weltall hört dich halt auch niemand schnarchen), kann ich zumindest intellektuell einen Kompromiss schließen. Für einen Film, der nicht nur als einer der ersten auf eine weibliche Heldin setzte, sondern diese völlig normal menschlich inszenierte. Ripleys Weiblichkeit spielt hier nie eine Rolle, weder in sexualisierter noch sonstiger Form. Selbst Wonder Woman muss hingegen bis heute im Minirock herumlaufen (nur mal so am Rande, ich will hier sicher nicht die große Sexismus Debatte eröffnen). Den Facehugger als Motiv der Vergewaltigung des Mannes, das Alien als männliche Geburt, ist mir hingegen zu abgehoben. Ich verstehe die philosophischen Ansätze, unterstelle hier aber eifrigen Filmguckern eine Überinterpretation. Viel schöner dagegen sind die offenen Fragen um das gefundene Raumschiff. Ein Alien ist ja schön und gut, aber warum fand dieses riesige versteinerte Ding im Stuhl bis zu PROMETHEUS so gut wie nie Erwähnung? Das ist doch die eigentliche Frage, was war es und warum flog es mit tausend Alieneiern in der Gegend rum?

Die eigentliche Leistung im Blockbustersegment, sowie Motive, die meine küchenphilosophische Ader kitzeln, lassen den Film gerade in meiner Rückbetrachtung besser dastehen, als mir das eigentliche Schauen Vergnügen bereitet. Nach langem hadern (anvisiert waren eigentlich 2,5 Sterne, also 50 %) löse ich den obigen Kompromiss ein und einige mich auf 3 Sterne.

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