Kinder aufgepasst, denn hier bekommt ihr nicht nur Besuch vom Weihnachtsmann (Alec Baldwin), sondern gleich auch noch von dem Osterhasen (Hugh Jackman), der Zahnfee (Isla Fisher) und dem Sandmann - gemeinsam bilden sie die Hüter des Lichts.
Während Pixar scheinbar die Ideen ausgehen und sie sich Fortsetzungen wie „Cars 2“ oder ganz aktuell „Finding Dory“ widmen, steht Dreamworks kurz davor Pixar erstmalig zu überholen.
Die Hüter des Lichts leben abgeschieden vom Rest der Welt, an fantastischen Orten, wo sie jeder für sich emsig ihrer Arbeit nachgehen und sich für das Glück eines jeden Kindes verantwortlich fühlen. Doch dann betritt der schwarze Mann Pitch (Jude Law) die Bühne, welcher mit Alpträumen die Träume und Hoffnungen der Kinder zerstört und diese wiederum dadurch den Glauben an die Hüter verlieren. Doch ohne den Glauben der Kinder an die eigene Existenz droht es die Helden unserer Kindheit zu vernichten. Die Gruppe ist jedoch nicht auf sich allein gestellt, sie erhalten tatenkräftige Unterstützung vom eigensinnigen Jack Frost (Chris Pine). Mit vereinten Kräften sind die Hüter eigentlich unschlagbar, doch werden sie auch über Pitch triumphieren?
„Die Hüter des Lichts“ ist ein modernes Märchen, welches sich den heutigen Generationen anpasst. So ist der Weihnachtsmann beispielsweise tätowiert und der Osterhase hat sich die persönliche Ansprache „Keule“ zu Eigen gemacht. Die Fragen warum aber der Weihnachtsmann ausgerechnet russisch und der Osterhase Australier ist, bleiben unbeantwortet.
Immer öfter und schneller verlieren Kinder den Glauben an Dinge wie den Weihnachtsmann oder Osterhasen. Dieses Thema wird mit diesem Animationsfilm aufgegriffen und verdeutlicht, dass Träume und Phantasie nichts Negatives sind – eher im Gegenteil. Farbenfroh und mit beeindruckenden Bildern werden die Kinder, welche sich ihre kindliche Naivität beibehalten, mit Wundern und Abenteuern belohnt. Phantasie ist eine wundervolle Eigenschaft, welche nicht unterdrückt, sondern gefördert gehört.
Weiterhin offensichtlich ist die Freude, mit welcher an diesem Film gearbeitet wurde. Seien es die liebevoll gestalteten Charaktere oder auch die Action und der Spaß – nichts davon kommt zu kurz. So folgt eine rasante Achterbahnfahrt nach der nächsten und lässt dabei kaum Pausen zum Luftholen. Selbst die kleinen Nebencharaktere, wie zum Beispiel die Helfer des Weihnachtsmannes oder der Zahnfee, schließt man sofort ins Herz. Mit der Animation wurde hier alles voll ausgekostet was im Bereich des Möglichen liegt, aber Fehlschläge ist man von Dreamworks was das betrifft auch nicht gewohnt.
Peter Ramsey („Monsters vs. Aliens") leistet hier ganze Arbeit und auch Drehbuchautor David Lindsay-Abaire („Tintenherz") setzt mit seinen kleinen Sticheleien zwischen dem unterkühlten Jack Frost und dem vorlauten Osterhasen Akzente.
Mit Weihnachten und Ostern verbindet man einen gewissen Zauber, den Zusammenhalt der Familie. Dieser ist hier so gut wie nicht zu finden, letztendlich hätten es auch beliebig andere Figuren sein können, welche die Welt vor dem bösen retten. Ein bisschen mehr Einfluss vom Ursprung des Gedankens zu Weihnachten oder Ostern hätte dem Film sicher ganz gut getan. Nichtsdestotrotz ist es eine angenehme Abwechslung, dass diesmal so gut wie kein Kitsch zu finden ist.
Fazit: „Die Hüter des Lichts“ bietet ein kurzweiliges und charmantes Actionabenteuer, welches den Kindern erlaubt den Glauben an solchen Dingen nicht zu früh zu verlieren. Denn eines ist sicher, erwachsen wird man schnell genug.