Diese Kritik enthält Spoiler.
Hoch waren die Erwartungen, unglaublich das Ergebnis. Mit Django Unchained präsentiert Oscar Preisträger Quentin Tarantino seine neuste Liebeserklärung. Dieses mal galt sie den Spaghettiwestern. Fans von Filmen wie 'Django', 'Spiel mir das Lied vom Tod' und 'Zwei glorreiche Halunken' kommen vollends auf ihre Kosten. Doch ist dieser Film nicht nur eine Hommage an all diese Klassiker, sondern er ist natürlich auch ein Tarantino. Das bedeutet meist unfassbar gute Dialoge, übertriebene Gewalt und Darsteller die man auf einem solchen Niveau noch nicht gesehen hat.
Oscar Preisträger Jamie Foxx ist perfekt für die Rolle des stillen Sklaven der seine Frau retten will. Christoph Waltz, der seit Inglourious Basterds sein Talent an meist durchschnittliche oder gar unterdurchschnittliche Filme verschwendet hat, ist wieder mit einer der besten darstellerischen Leistungen des letzten Jahres zurück, welche zurecht mit dem Oscar prämiert wurde. Leonardo DiCaprio ist erstmals in einer wirklichen Badass-Rolle zu sehen, welche er (wahrscheinlich nicht zuletzt dank Tarantino) auch grandios spielt. Samuel L. Jackson hat man lange nicht mit einer solch grandiosen Performance gesehen. Auch Kerry Washington, Don Johnson und der rest des Casts leisten großartige Arbeit.
Die Musik passt sich perfekt dem Fluss des Filmes an. So ist Tarantino wahrschienlich der einzige, der es schafft einen Rapsong stilsicher in einen Western einzubauen, ohne dass es komisch oder deplatziert wirkt. Auch der rest der Inszinierung des Films ist rund und somit definitiv gelungen.
Das Drehbuch des Films wurde nicht umsonst mit einem Oscar prämiert. Tarantino gelingt es wieder Dialoge zu schreiben, die nur aus einem kranken Kopf wie dem seinen stammen können. So erinnert der Dialog über den Schädel eines toten Sklaven doch sehr an eine der stärksten Szenen aus Inglourious Basterds.
Schnelle Close-Ups, schießereien und der Auftritt von Franco Nero, dem original Django, sind nur einige der vielen Anspielungen Tarantinos auf die Spagghettiwestern. Einige Szenen werden sich wohl immer in das Gedächtnis des Zuschauers brennen und besitzen definitiv Kultcharakter. So zum Beispiel die Szene mit dem Scheriff ziemlich zu Beginn des Films, die Schießerei in Calvin Candies Haus und natürlich die Szene mit dem Ku-Klux-Klan. Was einigen wohl verborgen blieb ist, dass Tarantino den Titelsong seines Lieblingsfilms mit in den Film eingebaut hat. Dieser gibt nicht nur dem Film einen noch persönlicheren Touch, sondern beschwert auch jedem weiteren Fan des Films eine garantierte Gänsehaut.
Fazit: Mit Django Unchained liefert Tarantino sein neustes Meisterwerk ab. Brutal, genial und voller Anspielungen auf Klassiker, die ein jeder Filmfan kennt, steht dieser Film seinen anderen in nichts nach.