Nach dem Lesen des Inhalts von The Boy verspürt der geneigte Horror-Fan nicht gerade Lust auf dem Film. Seit Jahren wird man mit durchschnittlichen bis miesen Werken ähnlicher Thematik förmlich erschlagen. Doch immer wieder gibt es Beiträge, die Spaß machen und überzeugen, auch wenn die Story alles andere als originell ist. Conjuring mauserte sich mit dieser Voraussetzung sogar zu einem der erfolgreichsten Horrorfilme der vergangenen Jahre - einfach nur weil er sehr vieles richtig machte.

The Boy schlägt in die gleiche Kerbe: Altes Landhaus, Einsamkeit, Puppe, düstere Vergangenheit - alles fest verankert in der Grusel-Mottenkiste. Und auch hier weiß der Regisseur diese Mittel richtig einzusetzen. Aufgrund der skurrilen Prämisse schleicht sich schnell ein unwohles Gefühl im Magen des Zuschauers ein, das sich bis zum überraschenden Finale hält. Kaum Jumpscares, kaum Ereignisse, dennoch steigert sich die Spannung stetig. Auch ist der Film angenehm frei von Logikschwächen, nur einmal baute sich über meinem Kopf ein imaginäres Fragezeichen auf.

Gut inszenierter Grusel, der nie mehr sein will als er ist. Auch dank Walking Dead-Star Lauren Cohen einer der besten Horrorfilme der letzten Monate.