Mehr als gespannt war ich auf „A Dame to Kill For“, ist doch der Vorgänger – nicht nur aufgrund seiner einzigartigen Optik – ein Highlight der letzten Kinodekade. Nachdem die Kritiken und Meinungen aber nicht gerade überschwänglich ausfielen, wurden die Erwartungen stark gebremst, auch den Gang ins Kino habe ich mir gespart. Zum Glück, wie ich jetzt im Heimkino feststellen musste…
Klar ist es schwierig, einen würdigen „Sin City“-Nachfolger zu drehen, das musste man auch schon beim stilistisch ähnlich gelagerten „300“ feststellen. Dessen zweiten Teil fand ich aber zumindest kurzweilig und ganz ok für zwischendurch, ohne irgendwann auch nur in die Nähe des Erstlings zu kommen. „Sin City 2“ war aber quasi vom Start weg ein Ärgernis für mich. Es wirkte auf mich durchgehend wie ein schlechter Abklatsch des brillanten Originals.
Die einzelnen Handlungsstränge sind in Ordnung, wirklich interessiert hat mich aber nur der neue mit Joseph Gorden-Levitt, da hätte ich gerne mehr gesehen. Deutlich weniger hätte es bei Eva Green sein dürfen, da wollte ich irgendwann nicht mal mehr ihre Hupen sehen. Auch der Stil konnte mich dieses Mal nicht überzeugen, das war mir oft zu comichaft und überladen.
Insgesamt ist „Sin City 2“ sicher keine totale Gurke, aber mich hat er fast pausenlos geärgert und gelangweilt, da er logischerweise ständig mit dem Original verglichen. Schon bei „300 2“ habe ich gesagt, lieber zum x-ten Mal Teil 1 gucken – und diesen Nachfolger fand ich noch deutlich gelungener. Deshalb ist Rodriguez Neuaufguss weit weg davon, in meine Filmsammlung zu wandern. Richtig, richtig schade – für mich bisher die größte Enttäuschung des letzten Kinojahres.