Die letzten Wochen hat es „Guardians of the Galaxy“ bei mir geschafft ordentlich Erwartungen aufzubauen – etwas, was ich bei Filmen - auf die ich ohnehin gespannt bin - gerne vermeiden möchte. Denn ansonsten tritt das ein, was jetzt passiert ist: Ich wurde enttäuscht!
Na klar, der neueste Marvel-Hit ist ein kunterbuntes, kurzweiliges Vergnügen – aus meiner Sicht aber auch nicht mehr. Der Film zeigt von Beginn an deutlich, dass man ihn nicht allzu ernst nehmen sollte, noch mehr als „The Avengers“ oder andere Comicverfilmungen. Und für diesen doch recht hohen Klamaukfaktor ist mir „GotG“ nicht lustig genug, einige Lacher oder Charakterzeichnungen (z.B. Dave Bautistas Drax) wollten bei mir nicht so recht zünden. Auch von den hochgelobten Rocket und Groot habe ich nach den ganzen Vorschusslorbeeren mehr erwartet. Die Story ist wie bei den meisten Filmen dieser Art recht austausch- und vorhersehbar, genauso wie die doch sehr blassen Antagonisten. Optik und Sound sind hingegen klasse, vor allem die Idee mit dem 70er/80er-Soundtrack weiß zu überzeugen.
Die vielen Kritikpunkte und die unerfüllten Erwartungen sind Jammern auf hohem Niveau: „Guardians of the Galaxy“ reiht sich nahtlos in die glänzend unterhaltenden Marvelfilme ein, kratzt für mich aber auch bei weitem nicht an der Spitzengruppe dieses Genres, dafür ist er zu belanglos und zu unausgegoren. Der von Anspruch und Thematik vergleichbare „The Avengers“ gefiel mir deutlich besser.
Update Juli 2015: Nach knapp einem Jahr ohne die ganzen Einflüsse des Kinostarts wieder gesehen und insgesamt als deutlich positiver empfunden. Richtig kurzweiliges, launiges Sci-Fi-Blockbuster-Vergnügen. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Muss es aber auch gar nicht.