1976 kam mit "Das Omen" einer der berühmtesten und - laut Kritiker - besten Horrorfilme aller Zeiten in die Kinos. Es ist also kaum verwunderlich, dass auch dieser Film im Remake-Wahn der Nuller-Jahre neu gedreht wurde. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Original noch nie gesehen habe, laut Wikipedia soll die Neuauflage aber fast eine Kopie des Originals sein. Zwar spielt der Film 30 Jahre später, doch außer den daraus resultierenden zwingenden Änderungen wurden wohl teilweise ganze Dialoge 1:1 übernommen.Robert Thorn ist der Patensohn des US-Präsidenten und bereits in jungen Jahren ein erfolgreicher und hoch angesehener Politiker. Privat läuft es jedoch weniger rund: Seine Frau überlebt nur knapp die Geburt ihres ersten Kindes, das Neugeborene ist tot. Auf den Rat eines italienischen Priesters hin entscheidet sich Robert dafür, seiner Frau ein Waisenkind (die Mutter starb bei der Geburt) als das ihre unterzujubeln. Recht schnell wird ein Problemchen ersichtlich: Das Balg ist der Sohn des Teufels und entsprechend böse! Die Atmosphäre ist kühler als kühl: Die Villa der Thorns, die Beziehung untereinader und vor allen Dingen der Gesichtsausdruck (es gibt nur einen) von Liev Schreiber. Im Leben der wohlhabenden Familie scheint es keine Freude zu geben. Diese Atmosphäre muss man ausnutzen: Nachts, ohne Licht, guter Sound - ein Gruselfilm muss entsprechend gesehen werden. Gezündet hat er bei mir dennoch nicht: Das kann zum einen daran liegen, dass ich allgemein keine Teufel/Dämon/Hölle-Filme mag oder dass die unterkühlte Stimmung dafür sorgt, dass man kaum mit den Protagonisten mitfiebert. Das Schicksal der Familie ist einem ziemlich schnuppe, man hofft nur, dass das Kind noch ordentlich auf die Mütze bekommt. Genrefreunde sollten reinschauen, da er definitiv nicht schlecht ist. Ich für meinen Teil werde mir demnächst das Original zu Gemüte führen...