Männer mit schwarzen Masken überfallen eine Oper. Wer gehört zu wem, was ist eigentlich los? Keine Ahnung. Das muss man erstmal schlucken.
Ein wenig später (und immer mal zwischendurch) serviert uns Nolan maschinengewehrartig Exposition in Dialogform. Nicht die beste Art des Filmemachens, aber so ist es nun. Jetzt hat man zwei Möglichkeiten:
Variante A: Man schaltet auf Durchzug und versucht die Show zu genießen. Dazu ist die audiovisuelle Ebene zwar gut, aber nicht so stark wie in seinen alten Filmen. Und irgendwann macht sich die mangelnde emotionale Bindung bemerkbar, wobei die lange Laufzeit auch nicht hilfreich ist. Hat man nun das Film-Finale erreicht, bekommt man erneut anonyme Masken-Kämpfer präsentiert. Mit roten und blauen Armbinden versucht Nolan notdürftig für Orientierung zu sorgen. Umsonst. Keine Ahnung wer hier gegen wen opponiert. George Miller mit "Fury Road" kratzt sich ratlos am Kopf. Mich erinnert es an ein Battle-Royal-Match, wo man eben erst den Twitchstream angemacht hat.
Also Variante B: Ich aktiviere mein Hirn und versuche den Erläuterungen zu folgen. Aber ach. Gerade wenn man halbwegs durchgestiegen ist und sich Zeitreise-Paradoxen auftun (unvermeidbar, keine Kritik), kommt: "Nimm es einfach hin" oder später im Film: "Es gibt keine Antwort" Nolan versucht sich also nicht mal an einer Erklärung. Doch warum vermittelt er vorher 10 Minuten ausschweifend Sachverhalte?
Variante B wird also nicht belohnt. Na gut, dann Variante A. Wird schon werden.