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Jumik

Kritik von Jumik

Gesehen: Juli, 2020

Wehmütiger Rückblick in eine qualitative Hochzeit, die das Kino in Deutschland bis heute nicht wieder erreicht hat. Eine Zeit, wo das Kino 1 Million Besucher hatte. Nicht pro Monat. Pro Tag.

Varieté hat eine nicht wirklich überraschende oder innovative Geschichte, aber die Umsetzung hebt den Film dann doch weit über den Durchschnitt. Schnitt/Licht/Kamera sind einfach dermaßen gut! Am offensichtlichsten ist die "Entfesselte Kamera", die hier vom Erfinder, dem Kameramann Karl Freund zum zweiten Mal eingesetzt wird. So gibt es Szenen zu sehen, die man heute von den kleinen Action-Cams gewohnt ist. Die Anbringung/Montage mit den damaligen großen Kameras ist mir völlig unklar....in diesen Momenten wirkt der Film extrem "heutig" - und nicht fast 100(!) Jahre alt.

Aber auch die subtilen Momente können begeistern, keine Szene wirkt beliebig, immer schafft man es über Licht und Bildkomposition die Geschichte zu führen. Die Einfälle, Schauspieler und Szenerie zu arrangieren scheinen grenzlos. Klar, dass man da nur noch wenige Zwischentitel brauchte. Vielleicht ist so eine Rückbesinnung auch mal ein Ansatz für zeitgenössische Kino, wo ja meist gesproche Wort an erster Stelle steht, nicht das Bild.

Ich freue mich schon auf weitere Entdeckungen aus den 1920ern, bisher wurde ich nie enttäuscht :)

(gesehen in einer Kirche mit Orgel-Improvisation)

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