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DasTier42

Kritik von DasTier42

Gesehen: April, 2021

"Movies All-Time-Favorite-List"

Nachdem ich über das Biopic "Bohemian Rhapsody" sehr enttäuscht war und mich "Rocket Man" nicht wirklich interessiert hat, hatte ich irgendwie kein Bock auf "Lindenberg! Mach Dein Ding". Da ein Freund von mir gerade auf einem Udo Lindenberg Trip ist, hatte ich dann doch mal Bock den Film zu schauen. Und was soll ich sagen? Der Film hat mich absolut geflasht. Ich bin total begeistert!

Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich bereits seit den 70ern großer Udo Lindenberg Fan bin. Bei meiner Mutter liefen die Platten rauf und runter und da ich schon mit 3 Jahren (Geburtsjahr 1972) meinen ersten Plattenspieler bekam und schon immer total musikbegeistert war, liefen Udos Platten bei mir damals schon in Dauerschleife. Ich habe also eh eine besondere Beziehung zu diesem Künstler. So viel vorweg.

Als ich den Trailer gesehen hatte, war ich nicht so angetan. Ich wusste schon zu dieser Zeit, dass sich der Film mit den Jahren vor seinem Durchbruch beschägftigt, was mich anfangs eher abgeschreckt hat. Nachdem ich den Flm jetzt gesehen habe, muss ich das aber revidieren. Es war genau richtig.

Erst einmal möchte ich die schauspielerische Leistung von Jan Bülow hervorheben. Die ist oscarwürdig, der absolute Hammer. Auch Max von der Groeben als Steffi Stephan spielt brilliant. Überhaupt werden die 70er hier wunderbar eingefangen. Ich nehme den Schauspielern ihre Rolle komplett ab. Richtig, richtig gut.

Dann das Setting und die Kostüme, sowohl die Szenen in den 70ern als auch in den Rückblenden in den 50ern und 60ern sind umwerfend und authentisch.

Natürlich romantisiert der Film viele Dinge und pickt sich spezielle Dinge aus der Kindheit, Jugend und jungen Erwachsenenzeit heraus um die Dinge in den 70ern dann schlüssig zu erklären. Ob das dann wirklich alles so war, mag ich bezweifeln, aber es passt einfach in den Film, denn Udo Lindenberg ist ein Träumer und da verschwimmen Realität und Traum schon mal und daher finde ich das sehr passend.

Der Film hat seine durchgeknallten und auch seine emotionalen und romatischen Momente. Er ist nah am Menschen Udo Lindenberg und geht einem unter die Haut. Ich bin restlos begeistert.

Natürlich wird das nicht jeden interessieren. Viele kennen Udo Lindenberg erst seit Sonderzug nach Pankow oder noch später und können mit den wilden Anfangszeiten vielleicht auch gar nichts anfangen oder sie mögen ihn einfach nicht. Das ist vollkommen in Ordnung, denn Udo Lindenberg hat schon immer polarisiert und das wollte und will er auch so. Ich habe persönlich auch die Einstellung, entweder sollen mich die Leute aufrichtig mögen oder eben nicht. So ne Mitläufergeschichten finde ich ebenfalls ätzend.

Dass ein Journalist aus dem Spiegel namens Matthias Dell Udo Lindenberg vorwirft, dass dieser Film ja nur ein reiner Werbefilm für ihn wäre um seine Popularität zu pushen, finde ich eine absolute Unverschämtheit.

Zitat: "Nüchtern betrachtet ist dieser Film nichts anderes als eine edel aufpolierte Super-Jubiläums-Spezial-Edition-CD – ein Versuch, die Popularität von Udo Lindenberg durch ein Biopic mit Retro-Anmutung und gern gehörten Musikstücken ins Kino hinein zu kalkulieren. Dafür spricht schon der Titel "Lindenberg! Mach dein Ding", in dem das Ausrufezeichen hinter dem Namen besser durch ein Trademark-Symbol ersetzt worden wäre."

Wenn man eine Auswahl trifft, über welchen deutschen Musiker man ein Biopic drehen sollte, ist Udo Lindenberg der Einzige, der da als Erstes in Frage kommt. Er ist ein Pionier der deutschsprachigen Rockmusik. Wenn es ihn nicht gegeben hätte, würde die deutsche Musiklandschaft heute aber mal ganz anders aussehen. Künstler wie Westernhagen, Maffay, Grönemeyer, von Waggershausen, Wolfgang Niedecken und alle aus der NDW-Zeit, etc. haben nur erfolgreich existieren können, weil Udo Lindenberg ihnen den Weg geebnet hat. Das muss man einfach anerkennen und da gibt es auch keine zweite Meinung. Auch heute fördert er noch sehr viele junge deutsche Künstler wie kein anderer und somit sind diese oben genannten Vorwürfe einfach nur eine Frechheit.

Der Film macht im Gegensatz zu Bohemian Rhapsody an der richtigen Stelle den Cut und zwar beim großen Durchbruch. Wenn man das ganze Leben von Udo Lindenberg in einem Film unterbringen wollte, wäre eine Serie wohl besser angebracht. Daher fand ich es sehr gut, dass sich der Film eigentlich nur auf die ersten 3 Jahre seines Musikschaffens bezieht mit entsprechenden Rückblenden, die diese Zeit in einen vernünftigen Kontext bringen.

Kurzes Fazit: Nicht nur für Lindenberg-Fans geeignet, aber doch schon für seine Fans gedacht. Ein tolles Biopic über Udo Lindenbergs musikalische Anfänge in den 70ern, brilliant dargstellt von Jan Bülow.

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