Wenn es um Katastrophenfilme mit möglichst überdimensionierten Zerstörungsorgien ging, dann war damit meist ein Name verbunden: Roland Emmerich. So zerstörte er mit seinem Film "2012" mal eben die ganze Erde. Das aber auf filmisch tiefstem Niveau. In einem etwas kleineren Rahmen hält es da "San Andreas" und beschränkt sich infolgedessen auf den Bundesstaat Kalifornien. Mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle hält der Film das, was er verspricht. So nehmen die wuchtigen Bilder von einstürzenden Wolkenkratzern und viele Momente des "In-letzter-Sekunde-davongekommen" zentrale Motive dieses Filmes ein. Drumherum wurde eine zweckhafte Familiengeschichte gesponnen, die einzig und allein dazu dient, dass eine Rettungsmission mitten ins Geschehen gestartet werden kann. Charaktere wie z.B. der von Ioan Gruffudd dargestellt, zeugen von dem Setzbaukasten-Prinzip, dessen sich die Drehbuchautoren angenommen haben. Zum Glück agieren Johnson, Gugino und Daddario äußerst spielfreudig und haben definitiv die Sympathien des Publikums auf ihrer Seite, wodurch auch gerne mal mitgezittert werden darf. Im Gegensatz zu den Emmerich-Vehikeln, in denen meist namhafte Charakterschauspieler in die schablonenhaften Rollen schlüpften, wirkt das Ganze bei "San Andreas" wesentlich harmonischer (auch Paul Giamatti hat zumindest keine unnötige Rolle abbekommen).
Doch im Mittelpunkt stehen die großartig getricksten Zerstörungsorgien, die herrlich entfesselt über die Figuren einbrechen. Ständig bleibt der Film dabei in Bewegung und gönnt weder den Figuren noch dem Publikum große Ruhepausen. Das ist alles unterhaltsam, spannend und schlichtweg spaßig. Und so sollte man diesen Film auch nehmen. Um es kurz zu machen: Emmerich in gut.