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DVDMAX

Kritik von DVDMAX

Gesehen: Mai, 1980

Wieder mal muss Gamera ran - und warum? Weil die Verantwortlichen der Weltausstellung in Japan anno 1970 darauf kommen, eine mysteriöse Insel-Statur heranzuholen, durch deren Entwendung das Urzeitvieh Jiggar aus dem Untergrund gesprungen kommt. Dieses Riesenmonstrum beschwört mit hochfrequentierten Töten reichlich Unwohlsein herauf, wie es ebenso dem Titelhelden Gamera mit fiesen Abwehrkräften zusetzt. Per Düsentrieb in den Kiemen kann es durch die Gegend fliegen und mit stacheligen Geschossen die beliebte Riesenschildkröte kampfunfähig machen. Ja, Gamera darf wieder mal unverhältnismäßig grob leiden, wird durch alle Gliedmaßen aufgespießt und muss sich im Folgenden explizit Stück für Stück die metallenen Stachel heraus ziehen. Später wird er im Kampf noch vom phallischen Schwanzstachel Jiggars zur Schockstarre vergiftet, ehe er ihm diesen blutig abschlägt und sich im Angesicht zu dessen Audiobrutalitäten bis zum Anschlag Telefonmasten in die Gehörgänge schiebt.

Das ist schon mehr Horrorfilm, als es Godzilla zu jener Zeit schaffte, doch wie eigentlich immer bekommt Gamera seine Tipps wieder mal von drei (!) Kindern: Hiroshi (Tsutomu Takakuwa), der irgendwie immer die Popularität von Gamera in seinen Erläuterungen unterbringen muss; Tommy (Kelly Varis), ein blasser G.I.-Boy, dessen Vater die Ausgrabungsarbeiten um jene oben beschriebene Statur im Auftrag der Japaner anführt; zu guter Letzt Tommys Schwester Susan (Katherine Murphy), die noch zu jung ist, um mit den Jungs per U-Boot in Gameras Speiseröhre zu reisen. Mädchen nerven hier ohnehin (insbesondere Hiroshis Schwester), fast genauso wie die ganzen Erwachsenen, die nach knapp fünf Filmen noch immer nicht dahinter gekommen sind, dass Monster in ihrer Welt existieren, dass Gamera selbstverständlich der Freund der Menschen ist und dass man unbedingt auf die Einfälle von Kindern hören sollte, wenn es um die Verteidigung gegen jene Monster geht.

Den ganzen Spaß erlebt man hier von Neuem und da weiß man als Beobachter der ganzen Reihe schon gar nicht mehr, was man noch in einer Kritik wie dieser hinzufügen soll. Etwa, dass ein Großteil der Spezialeffekte wieder in Spielzeuggröße durchgeführt wurden? Oder dass das klobige Vergnügen im Monsterspektakel noch immer seinen Charme hat, vor allem da der Kontrast zwischen kindlicher Unschuld und saftiger Brutalität weiterhin befremdet? Muss man da überhaupt noch erwähnen, dass das Arsenal an flapsigen wie dümmlichen Dialogen absurde Selbstverständlichen am laufenden Band ausstößt? Ganz ehrlich: Wer Gamera schon einigermaßen kennt, weiß, worauf er sich hier einlässt - nur, dass zumindest dieses Mal keine Außerirdischen zur Stelle sind und Archivmaterial nur im Vorspann vorkommt. Immerhin! Ansonsten ist alles schön und gut für Freunde des naiven Kaiju-Kloppers, nur eben schon in gewisser Hinsicht ordentlich abgenutzt. Die Situation wäre aber umso besser, hätte man inzwischen mal die alte Kinosynchro zum Film aufgefunden. Zumindest ein Trailer ist übrig geblieben und kann hier in aller reißerischer Retro-Montur begutachtet werden:

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