entgegen der populären meinung finde ich dass diese zweite verfilmung des chandler-romans "farewell, my lovely" locker mit dmytryks "murder, my sweet" (1944) mithalten kann und würde es als gelungene wiederauflebung des klassischen film-noir-stils bezeichnen. wo andere filme dieser zeit, die man gemeinhin als post- oder neo-noirs klassifizert, mit den klassischen elementen spielen, sie persiflieren, ironisch brechen oder abändern, hat man es in dieser version mit einem fast schon archetypischen vertreter par excellence zu tun, der alles enthält was das nostalgiker_innen-herz höherschlagen lässt: der film als rückblende, die mit zynisch-coolen offkommentaren unterlegt ist, einen heruntergekommene alkoholiker-detektiv (sehr gut getroffen: robert mitchum als marlowe), der sich mühsam durch schmierige-düstere settings arbeitet, eine junge und extrem gutaussehende charlotte rampling als femme fatale und eine übertrieben kompliziert-verworrene geschichte mit den obligatorischen wendungen, die man niemals beim ersten anschauen versteht. über allem liegt ein ziemlich cooler jazzsoundtrack, dessen titelmelodie knallhart im ohr hängenbleibt (youtube-link siehe unten). also wenn man das hört und nicht sofort rauchend unter einer neonreklame whiskey trinken will, dann weiß ich auch nicht weiter ;-)
www.youtube.com/watch?v=VKmq9BivBL4
FAZIT: ein passender film für jene stunden in denen man gern nochmal einen "typischen film-noir" anschauen möchte, der alles vereint was der "volksmund" sich unter diesem genre vorstellt und einen mit seiner düster-melancholischer atmosphäre in den bann zieht.