Auch wenn die Geschichte viele Schauplätze bot, die zudem das Leben am Ende des 19. Jhd. auf wunderbare Weise zum Leben erweckten, war die philosophische Auseinandersetzung mit dem Übermenschen mangelhaft. Sie war leider wenig konkret und ließ nicht wirklich eine echte Auseinandersetzung mit der Thematik zu. Da ich den Roman selbst nicht gelesen habe, weiß ich nicht ob die Literatur diese Mängel hat oder der Film.
Es bleibt eine reich bebilderte Abenteuergeschichte, mit zwei ideal besetzten Antagonisten, die ich trotz der Längen und den Mängeln in der Tiefe genießen konnte. Die Verfilmung von Londons Seewolf ist so zäh wie Raimund Harmstorf Charakterspiel als Wolf Larsen. Das macht es nicht zu einem minder interessanten Abenteuer, eher im Gegenteil, aber es gibt Längen, die man erst einmal aushalten muss. Wenn man eine kontemplative Stimmung sucht, dann ist das der absolut richtige Film.
Übrigens war ich mir bis zum Ende sicher, dass Humphrey van Weyden von Horst Janson gespielt worden wäre, denn er sieht Edward Meeks in Seewolf schon sehr ähnlich.