Ich mag Danny Boyle. Der Mann weiß einfach wie man Filme inszenieren muss, damit sie einen in sich aufsaugen. Außerdem ist es interessant, wie sich Boyle sich, trotz seiner unverwechselbaren Art, immer wieder an neue Genres ranwagt und man so nie wissen kann, was er denn als nächstes macht.
Filme wie Sunshine, 28 Days Later oder Trainspotting sind einfach super inszenierte, visuell sehr starke Filme, daher ist jeder neue Boyle-Film für mich interessant.
Bei Trance war die Ausgangslage nicht schlecht. Die Story war, Boyle-typisch, anfangs etwas seicht, aber Boyle versteht es seine Inszenierung zum Star des Films zu machen. Leider hat mich genau die bei Trance nicht so sehr gepackt, wie ich es sonst von den meisten seiner Filme kenne.
Die Schauspieler sind allesamt gut, wenn auch Vincent Cassel etwas blass bleibt. Die Story nimmt diverse Twist and Turns und untergräbt die Ausgangslage damit um mehrere Ebenen. Die Inszenierung ist bunt, schnell geschnitten und krachend mit Musik unterlegt: Wie man Danny Boyle halt kennt und mag.
Mein Problem bei Trance war, dass dieser Sog aus Bild und Ton sich diesesmal einfach nicht einstellen wollte, dass ich einfach nicht richtig in den Film eintauchen konnte.
Boyle weiß durchaus wie man den Zuschauer verzaubern und ihn so von anderen Mängeln ablenken kann, aber bei Trance hat dies für mich nicht funktioniert. Und trotz vieler positiver Punkte, die vor allem die Inszenierung betreffen, konnte mich Trance, wegen dieses einen Problems, nicht überzeugen.
Aufgrund des vielen Hin und Hers wurde ich immer wieder aus dem Film herausgerissen und habe gegen Mitte des Films ab und an auch nicht mehr vernünftig aufpassen können. Daher kam mir der Film nicht wie aus einem Guss vor, hat mich nicht in sich hineinziehen und packen können. Was übrig bleibt ist eine schöne Oberfläche, die aber diesesmal einfach nicht so packend war und in die man einfach nicht so gut eintauchen konnte.
Falls es einem gelingt in die Welt von Trance einzutauchen und nicht herausgerissen zu werden, dann nimmt einen der Film sicherlich mehr mit. Für mich war der Film im Endeffekt oft anstrengend und teilweise auch langatmig.
Schade drum.