Ein Film in dem mehr steckt als man denkt. Glaubt man anfangs noch hier einen normal-mittelmäßigen Slasher zu sehen, wird einem sehr schnell klar, dass Maniac sich vom Einheitsbrei abhebt.
Allein schon die Ego-Perspektive ist ein mutiger Schritt, der interessanterweise total aufgeht. Hier und da ist das natürlich nicht alles korrekt und die Kamera wird auch immer etwas zu starr, das macht aber kaum was aus. Dadurch, dass man gewzungen wird die Morde durch die Augen des Täters zu sehen, wird man selbst zum Schaulustigen, man taucht mehr in den Film ein und man, und das ist ein ziemlich krasser Verdienst, beginnt ab und an bestimmte andere Figuren zu hassen und mit dem Psychopathen mitzufühlen.
Ein weiterer Pluspunkt: Der extrem starke Soundtrack, der dieses "Immerse"-Gefühl nur noch weiter verdichtet und extreme Nähe zum ebenfalls sehr wirksamen Drive-Soundtrack hat.
Letztendlich bringt der Film immer wieder starke Szenen hervor, welche eben durch diese Mischung aus Ego-Perspektive und Soundtrack einen wirklich staunen lassen.
Dass es sich hier trotzdem um eine eher 0815-Story mit vorhersehbarem Ausgang handelt kann der Film aber nicht gänzlich überspielen. Im Prinzip ist Maniac nämlich sogar ein ziemlicher Run entlang der Psychofilm-Klischees, was dann vor allem gegen Ende stark sichtbar wird.
So wird Maniac nicht wegen seiner Story oder seiner Schauspieler im Gedächtnis bleiben, der Film wird nichtmal als Ganzes im Gedächtnis bleiben, aber so manche starke Szene, in Verbindung von Sound und Perspektive, bleiben hängen und sind in ihrer Ausführung Filmen wie Drive etc mehr als würdig.