Eins vorweg: Iron Man 3 ist für mich persönlich der beste der drei Iron Man Teile und überbietet so den guten, aber nicht herausragenden ersten Teil und den okayen, aber in vielen Belangen durchschnittlichen zweiten Teil.
Dabei ist der dritte Iron Man Film viel mehr ein Film über Tony Stark als über Iron Man. Das mag manchen sauer aufstoßen, immerhin sieht man Tony Stark im dritten Teil eigentlich so gut wie nie in einer vollständig funktionierenden Rüstung. Wie The Dark Knight Rises die Gesichte eines Kostüm-losen Bruce Wayne war, der sich auch im Geist wieder zu Batman erheben musste, ist Iron Man 3 die Geschichte von einem rüstungslosen Tony Stark, der vor die Frage gestellt wird, die ihm Captain America in The Avengers stellte: "Was bist du ohne deine Rüstung?"
Diese Frage wird dabei stark beantwortet. Wir haben es hier wieder mit dem Mechanic Tony Stark zu tun, der hier und da auch brenzliche Situationen ohne seine Rüstung und mit seinem Verstand lösen muss. Daraus resultiert auch der sehr düstere Grundton, auch wenn der Film sehr oft von Witzen und Sprüchen aufgelockert werden, die mal mehr, aber teilweise auch weniger funktionieren.
Diskussionen wird es auch beim neuen Bösewicht geben. Waren diese in teil 1 und 2 eher Beiwerk ist der Mandarin hier eine tatsächliche Bedrohung. Und nicht nur er können Iron Man und Iron Patriot (War Machine gefiel mir besser ;)) das Leben schwer machen, sondern sogar einfache Handlanger. Dieser Umstand macht Iron Man 3 auch zum bisher comichaftesten der Iron Man-Teile, was manchen vielleicht sauer aufstößt, mir aber gefiel, da wird es daher mir viel mächtigeren Gegenspielern zu tun hatten, welche Iron man endlich mal ebenbürtig waren. Und doch geht die Geschichte in eine Richtung, wo viele Menschen verständlicherweise sagen könnten: "Nope, das nehm ich dem Film nicht ab."
Auch die Action konnte überzeugen. So haben wir es hier zwar mal wieder mit nur so 3-4 Actionszenen zu tun, die sind aber so abwechslungsreich und spannend, dass einem das kaum wehtut. Nur der Showdown scheint dann keine wirkliche Steigerung mehr zu sein und enttäuscht minimal. Aber wirklich nur minimal.
Am Ende haben wir es hier mit einem guten bis starken Film zu tun, der vom Soudntrack toll unterlegt (von Heldenorchester bis Pop-Musik ist alles dabei) und dabei jede Menge Spaß macht. Ankreiden kann man diesem feurigen Ritt höchstens, dass ein paar Figuren untergehen, dass der Anfang ein wenig gemächlich ist, während manche Entscheidungen und Umstände dann sehr plötzlich gefällt werden und, dass man halt einfach sehr wenig von Iron Man sieht. Auch der Humor ist (obwohl er zum Großteil gelungen ist) hier und da ein wenig falsch platziert. Sonst unterhält Iron Man 3 blendend, gibt dem Iron Man- und Marvel-Universum eine nötige und spannende Charakterentwicklung hinzu und lässt es einfach ordentlich krachen.
P.S Zu der Frage, ob erklärt wird warum die Avengers ihm nicht helfen kann man sagen, dass dies so halb durch den Storyverlauf erklärt ist, aber hier und da doch auffällt.