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D0mas

Kritik von D0mas

Es ist wie immer die Erwartungshaltung. Da kommt was Großes auf uns zu, wenn Raimi ein Oz-Prequel inszeniert, oder? Nein, tut es nicht. Und das stößt doch jedem irgendwie sauer auf. Oz - The Great and Powerful ist trotzdem kein totaler Reinfall. Es ist einfach eine Mogelpackung. Wo Sam Raimi draufsteht, möchte man auch Sam Raimi drinnen haben. Aber "Oz" ist gänzlich disneyfiziert. Einen durch und durch typischeren Disney-Film habe ich lange nicht gesehen. Alles bunt, die Musik episch, die Figuren pure Klischees und die Story mehr als kinderfreundlich. Aber Disney beweist auch immer wieder viel Herz und auch das kann man bei "Oz" vorfinden. Die Versatzstücke sind bekannt und werden niemanden überraschen. Die Moral, die Wendungen, den Ausgang, all das ist nach ein paar Minuten vollkommen klar. So kommt "Oz" ohne Überrschungen daher, fliegt an einem vorbei und bedient dabei alle Klischees, die man von Disney kennt. Ja, wenn man nur auf die Story schaut, ist das hier einfach mehr ein Kinderfilm, als einer für erwachsene. Die Düsternis wird in Grenzen gehalten, ein paar fiese Gesichter strecken ab und an ihre bösen Fratzen in die Kamera, kriegen aber alle, was sie verdienen und das ohne in Gewalt auszuarten. Franco ist dabei eine gute Besetzung für den heimtükischen, aber natürlich eigentlich herzensguten Oz, da er ihm immerhin eine kleine eigene Note verleiht. Dieser Oz wirkt halt ein wenig entrückt aus der Welt, vielleicht sogar ein wenig bekifft, wenn man will. Und das macht ihn irgendwie auch sehr sympatisch. Die restliche Besetzung ist gelungen, müssen sich aber auch keinen großen schauspielerischen Hürden stellen. Das, was hier in 130 Minuten ein wenig zu lang abgespult wird ist halt einfach eine Kinderstpry durch und durch. Dazu zählen negative Punkte, wie die Vorhersehbarkeit, die Bravheit und die farbenvielfalt. Aber auch die positiven Punkte, wie viel Herz und die Möglichkeit sich einfach mal berieseln zu lassen. Das alles macht "Oz" in keinster Weise Great and Powerful, aber doch zu einem netten Ausflug ins farbenfrohe Oz, mit all seinen netten bewohnern, Klischees und Vorhersehbarkeiten. Dass gerade Raimi den Film insznierte fällt einfach mal gar nicht auf und das ist schade. Hat dieser Regisseur doch eigentlich eine recht deutliche eigene Handschrift, hätte Oz auch von jedem anderen inszeniert worden sein. Alles irgendwie recht austauschbar, aber auf keinen Fall zu belanglos wie damals noch "Alice" von Tim Burton. Ein netter Disney-Film eben, der keinem wehtun will. Nicht mehr, nicht weniger.

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