Need for Speed
Bei Filmen die auf Videospielen basieren gibt es nicht all zu viele Beispiele für gelungene Verfilmungen, sondern eher eine ganze Menge für missratene. Da sich das Fast & Furious Franchise in vielen Dingen an der Videospielreihe Need for Speed bedient hat und mittlerweile ein etabliertes Action-Franchise fragt man sich ob der Film 'Need for Speed' nicht über 10 Jahre zu spät kommen mag. Die Trailer schafften es nicht das Interesse anzuheben, nein, sie nahmen es mir sogar vollständig. Der Hauptdarsteller war auch nicht sonderlich überzeugend, da ich ihn für extrem unsympathisch hielt. Als ich den Film nun sichten durfte, wurde ich überrascht. Extrem positiv sogar.
In dem Film geht es ähnlich wie beim ersten Fast & Furious um illegale Straßenrennen. Gerade diese Thematik wird sehr gut in den Film integriert und umgesetzt. Die Story wirkt stets interessant und funktioniert mit den Charakteren und den Locations fantastisch. Die Rennszenen sind sehr gut gedreht und geschnitten. Da hat man volle Arbeit geleistet. Soundtechnisch kann sich das ganze auch sehen lassen. Abgesehen von Fast & Furious habe ich niemals bessere Rennszenen gesehen als hier. Sie wirken zu jeder Zeit authentisch und real. Die Fahrzeuge sind übrigens absolut fantastisch anzusehen.
Darstellerisch ist der Film ebenfalls ein Volltreffer. Der Hauptdarsteller zündet überraschend und verschafft dem Zuschauer eine Sympathiefigur, mit der er mitfiebern kann. Als weitere Hauptdarsteller hat man die zauberhafte Imogen Poots an Board, die nicht nur optisch eine gute Figur macht, sondern dem Film oft eine gewisse Leichtigkeit verschafft, die das Erlebnis nur unterhaltsamer macht. Sie und der Hauptdarsteller Aaron Paul harmonieren großartig. Als Kotzbrocken und Film 'Badguy' (so will ich ihn mal nennen) fungiert Marvel- und Fleming Star Dominic Cooper. Er bringt den unsympathischen Profifahrer perfekt rüber und haucht der Figur eine Menge Leben ein. Hauptdarsteller gut besetzten? Check.
Auch der Rest vom Cast ist nicht von schlechten Eltern und weiß zu jeder Zeit zu überzeugen. Unter anderem sind Michael Keaton und 50 Shades of Grey-Star Dakota Johnson mit von der Partie. Der Film wurde in vielen Teilen der USA gedreht. Die Locations wirken zu jeder Zeit passend und stimmig. Shane Hurlbut hat teilweise wunderschöne Aufnahmen zur verfügung gestellt, die den Film auch optisch zu einem echten Leckerbissen machen. (Mal ganz zu schweigen von den Autos & Imogen Poots versteht sich)
Der Film macht verdammt viel richtig. Die Actionszenen sind immer gut gefilmt und authentisch inszeniert. Die Charaktere sind interessant und nicht abgedreht oder unglaubwürdig. Der Film hat 'echten' Humor und keinen der unpassend oder slapstickmäßig wirkt. Er ist jederzeit im Rahmen dessen was der Film braucht und vorgibt. Er wirkt nicht künstlich. Mit Need for Speed kommt also ein rundum gelungener Rennactioner auf den Markt der nicht nur coole und authentische Charaktere zu bieten hat, sondern auch mit seinen Actionszenen, Locations und Autos punktet. Der Film hat mich von Anfang bis Ende gut unterhalten weil er total ausgewogen und spaßig ist. Die Darsteller machen einen guten Job, die Regie ist ebenfalls gelungen. Die Fortsetzung kann gerne kommen.
8/10