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ConnorJMacleod

Kritik von ConnorJMacleod

Gesehen: Mai, 2015

Lucy, 2014 Luc Besson, der für den Klassiker Léon der Profi verantwortlich ist, dreht mit der Kampferprobten Avengers-Darstellerin Scarlett Johannson den Sci-Fi Actioner Lucy, dessen Fassade großartig ist aber letztendlich nicht viel darunter verbirgt. Ein Film der unterhaltsam ist, aber viel weniger intelligent als er vorgibt zu sein. Als die in Taiwan lebende Lucy in einen Deal ihres Freundes Richard verwickelt wird, geht alles schief. Sie soll für die Triaden ein Päckchen mit einer neuartigen Droge, dem CPH4, nach Europa schmuggeln. Als sie jedoch verprügelt wird, reißt das Päckchen, welches man ihr in den Unterleibt transplantiert hat. Die Droge wird freigesetzt und verändert Lucy. Nach und nach ist sie dazu in der Lage immer mehr Prozent ihrer Hirnkapazität zu nutzen, welches ihr komplett neue Möglichkeiten eröffnet. Der Film bietet einige echt ordentliche Actioneinlagen. So ist coole Nahkampfaction sehr stark inszeniert, genau wie Verfolgungsjagten mit Fahrzeugen oder Schießerein. Der Film unterhält auch beinahe die gesamte Laufzeit, ehe er sich im Finale total aus den Augen verliert und versucht mehr zu sein, als er am Ende ist. Die Geschichte plätschert etwas vor sich hin, bietet einige Actionhöhepunkte und zwischendurch auch mal Fachbegriffe, Erklärungen und sehr viele Science-Fiction Elemente. Am Ende nutzt man das Potenzial welches der Film hat aber gar nicht. Alles wirkt total belanglos und Neunmalklug ohne das es wirkliche Erklärungen gibt. Szenen die als Metaphern dienen wirken lieblos in den Film integriert und vieles wirkt nur wie eine optische Spielerei. Natürlich ist eine von Bessons Stärken die beeindruckende Visualität seiner Filme, die auch hier wieder voll zu Geltung kommt, aber leider auf Kosten der Geschichte selbst. So dienen viele Dinge nur dem visuellen Erlebniss. Neben Johannson hat man auch Morgan Freeman an Board geholt, der wie immer einen guten Job macht, im Film selber aber etwas verloren wirkt. Sein Part ist sicherlich gut dargestellt, doch spielt er im Film keine wirklich tragende Rolle. Auch Choi Min-Sik wurde gnadenlos verschenkt. Der koreanische Schauspieler der in Meisterwerken wie Oldboy oder I saw the Devil fantastische Leistungen brachte, wird hier regelrecht unterfordert und total lieblos in Szene gesetzt. Zu keiner Sekunde im Film kann er sein ganzes Können präsentieren, was sehr schade ist. Lucy ist ein visueller Leckerbissen der auf inhaltlicher Ebene mit zunehmender Spieldauer immer mehr versagt und mehr Schein als Sein ist. Der Film versucht intelligent auszusehen, interessante Themen anzureißen, schafft es aber nicht wirklich weiter in die Materie selbst vorzudringen. Als Sci-Fi Actioner sorgt Lucy sicherlich für gute Unterhaltung aber mehr ist, trotz 3 guter Darsteller wovon 2 aber total unterfordert waren, leider nicht drin. Sehr schade. Viel Lärm um nichts. 6/10

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