Back in the Game (Trouble with the Curve)
Seit 2002 war Robert Lorenz Produzent von einigen Eastwood Filmen, darunter Blood Work, Million Dollar Baby oder Gran Torino. Mit Trouble with the Curve (dt. Titel Back in the Game) feierte er 2012 sein Regiedebut. Zuvor hatte er als Regieassistent bei die Brücken am Fluss, Blood Work, Mystic River & Million Dollar Baby gearbeitet und das merkt man diesem Film auch an.
Eastwood spielt hier einen gealterten Baseball-Scout, bei dem es beruflich derzeit nicht so gut läuft und der sich trotz der ganzen aktuellen, technischen Möglichkeiten immer noch selbst zu jedem Spiel begibt und Spielergebnisse aus Zeitungen liest um sich von jungen und talentieren Spielern ein Bild zu machen. Als Scout ist man sehr auf sein Auge angewiesen, auf das was man sieht und das Gus nun an einer Makuladegeneration leidet, erschwert seinen Beruf sehr. Seine Tochter Mickey, gespielt von Amy Adams steht kurz davor erfolgreich in der Kanzlei in der sie arbeitet aufzusteigen, als gewisse Umstände sie dazu bewegen ihren Vater zu besuchen und ihm zu helfen.
Regisseur Lorenz macht seine Sache stellenweise echt großartig. Er lässt seinen Figuren Zeit um sich "vorzustellen" und gibt auch der Geschichte die Ruhe die sie braucht, um sich zu entwickeln. Er weiß das Darsteller-Ensemble einzusetzen und dort macht auch jeder seine Sache gut. Neben Eastwood, der immer noch ein fantastischer, cooler und beeindrucker Mann und Schauspieler ist wissen in größeren Rollen auch Amy Adams und Justin Timberlake zu überzeugen. Des weiteren sind klasse Leute wie John Goodman, Robert Patrick, Bob Gunton oder Matthew Lillard zu sehen.
Der Film bietet viele dramatische aber auch schöne Momente die sehr emotional und klasse gespielt sind. Dennoch versucht Lorenz es manchmal zu "glatt" und "perfekt" zu machen. Alles muss ein Happy End haben, alles läuft wie geschmiert und gerade diese Sachen schaden dem Film eher als das sie ihm gut tun. Ein paar mehr Ecken und Kanten hätten dem Film gut getan. So wirkt er am Ende zu sauber, zu straff statt das er ein paar raue Stellen hat. Der Film ist immer noch überm Durchschnitt da die Inszenierung ansonsten echt klasse und die Darsteller alle gut aufgelegt sind aber es ist halt doch schade drum, wenn man das Potenzial darin sieht.
Für jeden Eastwood Fan ist dieser Film sicherlich sehenswert, denn es wird wohl seine letzte, größere Rolle sein und der Film kann sich auch nicht viel vorwerfen lassen, bis auf die Tatsache das alles zu glatt und perfekt wirkt. Man darf sehr gespannt sein wo die Karriere als Regisseur hinführt, was Lorenz angeht. Er hat ja schließlich von einem der besten gelernt. Für eine "guten" Film mit verschenktem Potenzial aber einer guten Dosis positiver Energie und klasse Darsteller reicht es für
7/10