Was haben wir nicht schon alles an Remakes auf der Leinwand zu sehen bekommen und der Großteil davon, konnte alles andere als überzeugen.
Der Regisseur Paul Verhoeven, hat in den 80er Jahren, mit Total Recall und Robocop, zwei Sci-Fi Klassiker abgeliefert, die sich sehen lassen können, was man vom Remake von Total Recall allerdings nicht gerade behaupten kann. Selbst Starship Troopers aus dem Jahr 1997, soll neu aufgelegt werden und wie soll es auch anders sein, womöglich für die breite Masse, auf Kosten der Jugendfreigabe.
Nun trifft es Robocop, der erst vor kurzem vom Index gestrichen wurde und Ende Januar in einer überarbeiteten Directors Cut Blu-ray in den Handel kam.
Die ersten Anzeichen auf ein ebenbürtiges Remake, standen nicht gerade unter einem guten Stern, wenn man bedenkt, dass selbst die ersten Kritiken, kurz vor Kinostart veröffentlicht wurden, verheißt nicht gutes, ebenso als bekanntgegeben wurde, dass der Film ein PG-13 Rating erhält, war das Geschrei groß.
Doch ist der Film tatsächlich ein totaler Reinfall, oder kann er dem Original sogar das Wasser reichen?
Der Weltmarkführer an Roboter-Technologie Omnicorp setzt im Jahr 2028, im Rest der Welt seine Drohnen ein um für die Sicherheit der Menschheit zu sorgen und auch die Verbrechensrate auf ein Minimum zu reduzieren. Lediglich in den USA, stößt das Unternehmen auf politischen Widerstand. Daher wechselt der OmniCorp-Chef Raymond Sellars (Michael Keaton) seine Strategie und versucht mit Hilfe von Dr. Dennett Norton (Gary Oldman) Mensch und Maschine zu vereinen, jedoch kommt keiner der drei potentiellen Kandidaten dafür in Frage, bis es zu einem Anschlag auf den Polizisten Alex Murphy (Joel Kinnaman) kommt, der für dieses Vorhaben wie gerufen kommt. Das Experiment scheint tatsächlich aufzugehen, denn Robocop stellt die ultimative Waffe im Kampf gegen das Verbrechen dar und kann auch noch auf Wunsch des Unternehmens
jederzeit entsprechend manipuliert werden. Doch was man dabei nicht berücksichtigt hat ist, dass im Anzug auch noch ein Teil Mensch steckt, der sich gegen diese Eingriffe immer mehr zur Wehr setzt…
Vorab sei gesagt, dass man versuchen sollte, den Film nicht mit dem Original zu vergleichen, denn mit dieser Einstellung, kann man nur enttäuscht werden. Der brasilianische Regisseur José Padilha, hat sich bewusst dafür entschieden, einen eigenständigen Film ins Leben zu rufen, versucht aber dennoch sich nicht zuweit vom Klassiker zu entfernen, was ihm teilweise ganz gut gelingt mit gewissen Abstrichen.
Paul Verhoevens Fassung, ist unter anderem für seine gewalttätige, düstere und satirische Art bekannt, was wohl im Remake mit einer der größten Kritikpunkte darstellt, doch gerade in Punkto Gewaltverherrlichung, war einem dies bereits bei Bekanntgabe der Jugendfreigabe bewusst. Man versucht dem Film zum einen mehr Emotionen zu verleihen und rückt Robocop daher in ein gänzlich neues Licht, der den Fokus gleichzeitig auch auf deren Familie lenkt, was im Remake für meinen Geschmack wesentlich besser funktioniert als es im Original der Fall war. In Verbindung mit den Ethischen Grundsätzen auf die gerade Dr. Dennett Norton desöfteren zu sprechen kommt, den Gary Oldmann übrigens perfekt verkörpert, in Zusammenspiel mit Murpyhs
Frau Clara (Abbie Cornish) und dessen Sohn David (John Paul Ruttan), gelingt José Padilha ein intelligentes Sci-Fi Drama auf die Leinwand zu bringen.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Part des Antagonisten im Film, nämlich der profitgierige OmniCorp-Chef Raymond Sellars, der einzig und allein danach strebt, sein Unternehmen ins richtige Licht zu rücken und der Einfluss menschlicher Gefühle, schlecht fürs Geschäft ist. Eine Maschine wie Robocop, mit eigenem Gewissen und Emotionen, ist daher fehl am Platz und muss ausgeschaltet werden, wo wir auch schon bei der Action des Films angelangt wären.
Diese wurde hingegen nur sehr spärlich eingesetzt, was sicherlich nicht bei jedem gut ankommen wird, das Finale hingegen, kann sich durchaus sehen lassen, welches teilweise sogar an einen Ego-Shooter erinnert und ruhig öfters im Film hätte eingesetzt werden können. Auch die in gewissen Abständen eingebauten Auftritte von Samuel L. Jackson, wirken nicht gerade erhellend und bieten auch sonst keinerlei Mehrwert.
Schauspielerisch betrachtet, überzeugt Gary Oldmann von allen Beteiligten am ehesten, auch wenn Joel Kinnaman als Robocop das Beste aus seiner Rolle herauszuholt, ebenso wie Michael Keaton, obwohl man mehr daraus hätte machen können.
Über den neuen Look des Anzugs in mattem Schwarz kann man sich streiten und ist wie alles andere Geschmackssache. Das alte Design, wie man es von früher kennt und zu Beginn des Films gezeigt wird, überzeugt dann doch eher.
FAZIT: Der brasilianische Regisseur José Padilha, hat das bestmögliche aus dem Original herausgeholt und ein eher intelligentes Sci-Fi/Action-Drama geschaffen, obwohl an manchen Ecken mehr möglich gewesen wäre.
(http://derkinoblog.de/news/kritiken/sci-fi-filme/robocop-65/)