Prisoners (90%) - KINOBlog
Man ist dieses Jahr schon in den Genuss einiger Thriller gekommen, doch die wenigsten davon konnten überzeugen, mit Ausnahme von "Die Unfassbaren - Now You See Me".
Ab dieser Woche, startet in unseren Kinos der Thriller "Prisoners" des kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve, der wohl mit einer zu den Höhepunkten dieses eher durchwachsenen Kinojahres zählt.
Die Eheleute Keller (Hugh Jackman) & Grace Dover (Maria Bello), feiern zusammen mit Ihren Nachbarn Franklin (Terrence Howard ) & Nancy Birch (Viola Davis ) Thanksgiving. Alle haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander und auch die beiden Mädchen der Familien verstehen sich prächtig. Als die beiden zum spielen vor die Tür gehen und nicht wieder zurückkehren, begeben sich deren Eltern auf die verzweifelte Suche nach ihnen. Keller seinem Sohn ist allerdings ein heruntergekommener Wohnwagen ins Auge gefallen, vor dem die beiden sich aufgehalten hatten. Es dauert nicht lange, bis die Polizei die Spur aufgenommen hat und kurz darauf den Wagen auffindet, am Steuer der geistig zurückgebliebenene Alex Jones (Paul Dano). Dieser kommt auch als einziger Verdächtiger in Frage, allerdings muss ihn der engagierte Polizist Loki (Jake Gyllenhaal) aufgrund mangelnder Beweise wieder laufen lassen. Damit gibt sich der Familienvater Keller nicht zufrieden und nimmt die Angelegenheit selbst in die Hand...
Wie weit würde jeder einzelne von uns gehen, einen geliebten Menschen zu beschützen, oder diesen wie im Falle von Prisoners wieder zu finden?
Genau damit beschäftigt sich der kanadische Regisseur Denis Villeneuve in seinem Thriller bei dem unsere eigene Moral auf die Probe gestellt wird.
Die Wahl des Filmtitels hat Villeneuve nicht umsonst gewählt, denn eigentlich trifft dies auf so manchen Charakter zu, doch warum dem so ist, müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich werde also nur sehr oberflächlich Kritik am Film üben, wenn man es überhaupt so nennen kann, denn der Film ist weitestgehend
perfekt umgesetzt.
Bei der Wahl der Besetzung kann ich nur ein Lob aussprechen, allen voran wegen Hugh Jackman, der wohl seinen bisher besten Auftritt seiner Filmkarriere abgeliefert hat. Den verzweifelten Familienvater Keller Dover, kauft man ihm zu jeder der knapp 150 Minuten ab, ebenso dem Schauspieler Paul Dano, als geistig
zurückgebliebener Alex Jones. Er geht von der ersten Minute davon aus, dass es sich bei Alex um den eigentlichen Entführer handelt, doch das auch noch andere in Frage kommen könnten, schließt er von vornherein gänzlich aus. Der Regisseur schafft es tatsächlich, Dank des tollen Drehbuchs von Autor Aaron Guzikowski, den Zuschauer gekonnt immer wieder auf eine falsche Fährte zu führen. Was man ebenfalls hoch anrechnen kann ist, dass man es trotz kaum vorhandener Actionszenen schafft, die Spannung und den Nervenkitzel aufrechtzuerhalten.
Neben Jackman und Dano, überzeugen auch noch Jake Gyllenhaal als Detective Loki, der alles daran setzt, den Fall zu Ende zu führen, sowie das Ehepaar Birch, gespielt von Terrence Howard und Viola Davis. Letzteres hätte ich mir dennoch etwas mehr gewünscht. Im Vergleich zu Jackman, hätte man die Verzweiflung
und Trauer um die verschollene Tochter in meinen Augen noch glaubwürdiger in Szene setzen können. Ähnlich sieht es bei der Schauspielerin Maria Bello aus, die sich vor lauter Sorge im Bett verkriecht und Tabletten schluckt.
Auch wenn während der spannenden gut 150 minütigen Laufzeit, keine großartigen Längen vorhanden waren, hätte man ihn dennoch etwas kürzen können.
Wen dieser Film kalt lässt, dem ist echt nicht mehr zu helfen, auch wenn das Thema vielleicht nicht gerade für jeden geeignet ist. Mich würde es wundern, wenn "Prisoners" im kommenden Jahr nicht für den ein oder anderen Oscar z.B. für Regie, Drehbuch, Kamera und so manchen Schauspieler nominiert wird.
FAZIT: Dennis Villeneuve liefert den wohl mit Abstand spannendsten und packensten Thriller des Jahres ab, den man gesehen haben sollte.
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