Da ist er also wieder der Mann aus Stahl, den jederman kennen sollte, denn seine Ursprungsgeschichte reicht bis in das Jahr 1930 zurück, aber weitere 48 Jahre hat es gedauert, bis er seinen Weg auf die große Leinwand geschafft hat.
Bryan Singer, versuchte sich 2006 an einer Neuauflage, die leider alles andere als positiv beim Publikum ankam und man fragt sich wohl bis heute, wohin das gewaltige Budget von $ 270 Mio. geflossen ist.
7 Jahre später, will es nun auch der Regisseur Zack Snyder (300, Watchmen) versuchen, zusammen mit David Goyer und Christopher Nolan, dem bekanntesten aller Superhelden, auf den richtigen Pfad zu bringen, aber gelingt ihm das auch? Ich sage "nicht ganz"...
Die Grundgeschichte kennt so gut wie jeder. Es geht um den Sohn von Jor-El (Russell Crowe) Kal-El (Henry Cavill), der in einer Raumkapsel auf die Erde geschickt wird, um dadurch das Überleben seiner eigenen Rasse zu sichern, da deren Heimatplanet Krypton vor dem Untergang steht. Auf der Erde wird er von seinen Adoptiveltern Jonathan (Kevin Kostner) und Martha Kent (Diane Lane) aufgezogen, als wäre es ihr eigenes Kind, ohne zu ahnen, woher er wirklich kommt. Auf einer Expedition in Kanada, stößt Kal-El auf ein
Raumschiff, dass ihm seine Fragen beantwortet und dort auch die Reporterin Lois Lane, seine Fähigkeiten zum ersten mal mit eigenen Augen in Aktion erlebt. Als Clark das im Eis geschlossene Raumschiff aktiviert, sendet er dadurch ein Signal ins All, was dem Kryptonier General Zod (Michael Shannon) seinen Standort verrät. Dieser macht sich mit seinen Gefolgsleuten auf dem Weg zur Erde, um Kal-El ausfindig zu machen und sich den Schlüssel zurückzuholen, der es ermöglicht, den Fortbestand der eigenen Rasse zu
sichern.
Ich zähle jetzt nicht gerade zu den Superman-Fachmännern und hab auch keinen Bezug zu den Comics, von daher werde ich höchstens Vergleiche ziehen, was die bisherigen Filme betrifft. Warum der Film nicht jeden ansprechen wird und die Meinungen extrem auseinandergehen, kann ich durchaus nachvollziehen.
Mit einer Lauflänge von 140 Minuten muss ich sagen, dass man den Film durchaus hätte kürzen können, denn was einem an Actioneinlagen geboten wird, sprengt fast den Rahmen. Was Singers Superman Returns an Action gefehlt hat, bietet Man of Steel eindeutig zuviel und ich bin sonst niemand der sich darüber beschweren würde, nur erwartet man von einem solchen Film etwas mehr. Es hätte dem Film bestimmt nicht geschadet, sich bei der Geschichte etwas mehr auf Krypton und seine Bewohner zu konzentrieren, gerade zu Beginn des Films. Die Art und Weise der Erzählung, empfand ich gewöhnungsbedürftig, wenn versucht wird in bestimmten
Momenten zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu wechseln. Vorallem zu Beginn, bevor die Kapsel mit Kal-El auf der Erde einschlägt, gibt es einen Sprung und der Junge ist plötzlich erwachsen.
Es gibt so einige Kleinigkeiten, was Snyder hätte beibehalten können z.B. die Festung der Einsamkeit, wie man sie aus den alten Filmen/Serien kennt, kommt hier überhaupt nicht vor. Das ist nur ein Beispiel und ich könnte noch so einige aufzählen, was ich an dieser Stelle aber dabei belasse.
Als ich davon erfahren habe, dass u.a. Kevin Costner und Russell Crowe zum Cast gehören, war ich guter Dinge, dass sie ihr bestes geben werden, nur leider haben sie mich nicht ganz überzeugen können, ebenso Diane Lane. Natürlich versuchen sie alle, vorallem in Bezug auf Clark ihren Rollen gerecht zu werden und eine emotionale und starke Bindung aufzubauen, es hätte aber durchaus besser funktionieren können.
Was ich aber Snyder hoch anrechnen kann ist, dass die Liebelei zwischen Clark und Lois nicht so sehr im Vordergrund steht, wie es noch bei Superman Returns der Fall war. Hauptaugenmerk gilt einfach Henry Cavill, der seine Sache mehr als gut macht und für mich die perfekte Besetzung des "neuen" Superman darstellt, ebenso Michael Shannon als Widersacher General Zod.
Zusammengefasst sei gesagt, dass es Snyder geschafft hat, einen durchaus gelungenen, düsteren, ernsteren Superman-Film abzuliefern. Die epischen Schlachten und Kampfeinlagen, können sich mehr als sehen lassen, sowie die tollen Schauwerte, Kostüme und einem klasse Score von Hans Zimmer. Lediglich das 3D, kam gerade durch die teils hektische Kameraführung nicht sehr gut zur Geltung.
FAZIT: Trotz einiger Schwächen, kann man sagen, dass Snyder, Nolan und Goyer tolle Arbeit geleistet haben und es sich wohl um den epischsten und actiongeladensten Superman-Film handelt.