Ghost Rider kann mit namhaften Darstellern und einer coolen Western-Comic-Optik punkten. Vor allem Peter Fonda als Mephistopheles und  Wes Bentley als dessen rebellierender Sohn Blackheart bleiben in Erinnerung. Hauptdarsteller Nicholas Cage und seinen Hang zum Overacting muss man mögen - ich mochte ihn früher mehr als heute. Witzig fand ich, wie ungeniert er seine Liebe zu Elvis in die Rolle miteinfließen lässt. Beim zweiten in breitbeiniger Pose ausgestreckten Arm samt Zeigefinger habe ich laut aufgelacht. 

Bei Eva Mendes hingegen war ich mir sicher, dass ich exakt dieselbe Darstellung der süßen/attraktiven Karrierefrau bereits in einem anderen Film mit ihr gesehen habe. Ich glaube, es war "Hitch, der Date Doktor", da spielt sie genau gleich ... Mit Nicholas Cage harmoniert sie trotzdem ganz gut - obwohl ich ja finde, dass Cage mit seiner weltverschmerzten Leidensmine sogar mit einem Toaster harmoniert. Bringt er doch genug Gefühl für zwei mit. Ach, was sag ich - für zwanzig .. ;-)

Die Geschichte  von Ghost Rider ist jedenfalls simpel und nimmt sich mehr Zeit für dröhnende Motoren und ein stahlblitzendes Motorrad, das in Zeitlupe über Autos/Lkws/staundende Passanten hinwegdonnert als für Zwischentöne oder gar Charakterentwicklung. Es gibt einiges an trockenem Humor und coolen Sprüchen, die Special Effects sehen - ein knappes Jahrzehnt später - noch immer gut aus. 

Mein Fazit:

Ghost Rider ist Popcornkino, bei dem die Schauwerte den erzählerischen Gehalt weit überwiegen. In Erinnerungen bleiben werden mir einige starke Bildkompositionen (beispielsweise der Salto vom Hochhausdach oder die flammende Nachtfahrt nach San Venganza ) sowie der Abspann zu den galoppierenden Klängen des Johnny Cash-Covers "Ghost Riders In The Sky". Wie sich das mit dem Rest verhalten hat, mit den Vätern und den Söhnen, dem Teufel,  dem Rider und den sündigen Seelen - das weiß ich vermutlich schon morgen nicht mehr. Aber es muss ja auch nicht jede Comicverfilmung mit Nolan'scher Tiefenschärfe und Vielschichtigkeit aufwarten ...