Oftmals verschmäht, in Wahrheit aber war Stanley Kubrick vielleicht nie besser. Als einer der gewichtigsten Beziehungs- und Geschlechterfilme überhaupt kulminiert das Kubrick'sche Vermächtnis in all seinem mysteriösen Wesen in einer memorablen Orgien-Szene, in der Tom Cruise durch ein Meer an kopulierenden Masken aus dem viktorianischen Zeitalter treibt. Todesangst und unbändiges Verlangen wurden selten stärker in einen Einklang gebracht.

Da will man sich einmal in Ruhe in seine Beziehungskrise hineinsteigern und schon stehen drei maskierte Wahnsinnige vor der Tür, deren ausdruckslose Kostümierungen all den Terror, den The Strangers entfesselt wird, konterkarieren. Eine echte Perle.

Töterinnen mit japanischen Teufelsmasken. Kaneto Shindos Onibaba ist Kulturgut und Pflichtübung für jeden Cineasten. So grausam wie überlegt, so vielschichtig wie Genre-vernarrt.

Aus der Zeit gefallener Mümmelmann mit prophetischer Gabe. Donnie Darko hat wohl jeder gesehen, der auch nur einen Funken Interesse für das Medium für sich beansprucht – und dementsprechend unvergesslich sind die von apokalyptischer Bedrückung gezeichneten Auftritte des menschengroßen Hase Frank.

Womöglich der letzte, die Ewigkeit überdauernde Klassiker, den das Horrorgenre hervorgebracht hat. Das liegt natürlich primär an Wes Cravens überbordendem Gespür für das Genre, nicht zuletzt aber auch am Design der legendären Ghostface-Maske, die, wie der Titel unverkennbar deutlich macht, an Edvard Munchs Gemälde Der Schrei orientiert ist.

Im Falle von Blutgericht in Texas ist es besonders erschreckend, denn die Maske ist keine Anfertigungen aus Kunststoff, sondern aus menschlicher Haut. Als würde unser allmorgendlicher Blick in den Spiegel nicht schon genügend Schrecken bereiten.

Als William Shatner das Morden lernte. Wenn Michael Myers diese ausdruckslose, matt-weiße Todesmaske überstreift, laufen dieG änsehautregler auf Hochtouren. Dazu noch John Carpenters prominetes Theme. Vielleicht die markanteste Maske derHorrorgeschichte.

Nicht minder ikonisch: Jason Vorhees Hockeymaske, die erst im dritten Teil des Endlos-Franchise Einzug erhielt und seitdem auf keiner guten Halloween-Party fehlen darf. Genauso wie Freitag, der 13. selbstverständlich in jede gut sortierte Sammlung gehört.

Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff.  Was für ein Titel, da heulen  alle Trash-Alarmglocken in schrillen Tönen auf. Aber hier muss Entwarnung gegeben werden: George Franju hat hier ein viel zu unbekanntes Meisterwerk des schaurigen Kinos entworfen, in dem die psychologische Überlegungen mit einem fast schon poetischen Unbehagen Hand in Hand gehen. Die Maske selbst? Sie ist Teil eines Geheimnisses; einem Geheimnis, in dem Augen ohne Gesicht aus dem Dunkeln der menschlichen Seele hervorblitzen.

Die Ledermaske, die Hannibal Lecters Gesicht zur Hälfe bedeckt, hat längst ihren festen Platz in der Popkultur erlangt. Genau wie Lecter, der Mann hinter der Maske, selbst. Besonders schaurig ist dieser Mundschutz, weil er die Gefahr, die vom kannibalischen Genie ausgeht, nicht versperrt, sondern den Blick noch viel stärker auf sie richtet: Die schwarzen, bis in die Eingeweide vordringenden Augen dieses soziopathischen Monsters nämlich verschließt sie nicht.